Das Arithmeum in Bonn ist Teil der Universität und zeigt in einem gläsernen Gebäude in der Südstadt interessante Rechenmaschinen von einst und heute. Aber nicht nur das – für Kids gibt es einmal im Monat richtig coole Workshops.
Einen Katzensprung von der Bonner City entfernt liegt das Arithmeum, welches zum mathematischen Forschungsinstitut der Uni Bonn gehört. Ihr könnt hier die weltweit umfassendste Sammlung an historischen Rechenmaschinen bewundern und eine kleine Zeitreise in die Welt der Mathematik unternehmen.
Jeden ersten Samstag im Monat bietet das Arithmeum einen Workshop für Kids an. Und weil wir das immer schon mal machen wollten, meldete ich unsere beiden Jungs an.
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Das Arithmeum
Das Arithmeum zeigt in einer Glas-Stahl-Konstruktion aus dem Jahre 1998 des Forschungsinstituts „Diskrete Mathematik” der Uni Bonn die Entwicklung des Rechnens und der Rechenmaschinen. Der Begriff „Arithmeum” setzt sich dabei aus Arithmetik und Museum zusammen. Der Gründer Bernhard Korte brachte seine private Sammlung von Rechenmaschinen mit ein. Die Ausstellung gilt mit mehr als 10.000 Exponaten weltweit als führend. In dem Gebäude sind außerdem wechselnde Kunstausstellungen zu sehen und vielfältige Konzerte zu hören.
In der Dauerausstellung „Rechnen einst und heute” könnt ihr historische Rechenmaschinen, Rechenbücher sowie Messwerkzeuge entdecken. Spannend sind beispielsweise der Abakus, die Lochkartenmaschine von Hollerith oder die berühmte Chiffriermaschine Enigma aus dem Zweiten Weltkrieg.
Workshops für Kinder
Museum für Rechenmaschinen? Rechenhilfsmittel? Das ist doch langweilig. Nein, überhaupt nicht! Jeden ersten Samstag im Monat bietet das Arithmeum coole Workshops für Kids an. In den Workshops geht es – na Logo – um Rechnen, Rechenarten und Rechenmaschinen. Dabei richten sich die Workshops an verschiedene Altersgruppen und Interessen. In dem Workshop Finger, Steine, Knoten beispielsweise lernen Vorschulkinder die unterschiedlichen Arten des Zählens kennen. Mit den ersten Rechenmaschinen aus dem 18. Jahrhundert beschäftigen sich Kinder ab 9 Jahren in Rechnen mit Maschinen. Oder die Origami-Falttechnik können Kids ab 10 Jahren in Geometrisches Falten erlernen.
Sämtliche Veranstaltungen und weitere Workshops findet ihr unter folgendem Link.
Außerdem werden jeden letzten Samstag im Monat spezielle Familienführungen durch die Ausstellung angeboten (mit Kindern ab 7 Jahren) und an Ostern gibt es sogar eine Osterschatzsuche mit versteckten, kleinen Rätseln.
Workshop „Addieren mit Maschinen”
Wir entschieden uns für den Workshop „Addieren mit Maschinen“. Unbedingt solltet ihr vorab online reservieren – die Workshops sind sehr beliebt und schnell ausgebucht. Treffpunkt ist im Foyer direkt am Eingang des Arithmeums. Dort findet dann auch der Workshop statt.
Die nette Mitarbeiterin erzählte den Kindern zur Einführung einiges über Kopfrechnen, wie man früher versuchte mit Maschinen ohne Fehler addieren zu können, vor allem wie man den Zehner auf einer Maschine überträgt. Darüber haben sich die Konstrukteure so ihre Gedanken gemacht und die ersten Rechenmaschinen entwickelt. Nach einer kleinen Einleitung und Erklärung der Funktionsweisen bekamen die Kids Gelegenheit, die Rechenmaschinen anhand von Arbeitsblättern auszuprobieren.
Erste Rechnungen konnten die Kids mit einem „Addiator” versuchen zu lösen, dem erfolgreichsten Zahlenschieber aller Zeiten. Er kam 1920 in Berlin auf den Markt. Bei ihm mussten unsere Jungs mit einem Stift die Überträge rüberschieben. Spannend! Danach durften sie mit „Addi 7” rechnen. Die Addiermaschine wurde 1930 erfunden und erleichterte das Addieren noch mehr.
Nach dem Rechnen gab es von Museumsmitarbeiter eine kleine Demonstration einer sehr schönen, historischen Rechenmaschine. Im Anschluss hatten wir Gelegenheit, uns in der Ausstellung umzusehen. Toll fanden wir, dass einige mechanische Rechenmaschinen zum Entdecken auf Tischen stehen, so dass unsere Jungs sie einmal ausprobieren konnten.
Die übrigen Maschinen sind entsprechend gekennzeichnet, dass man sie bitte nicht berühren soll. Ich wollte mir unbedingt die Enigma ansehen, welche im Untergeschoss zu finden ist. Auch die allerersten Computer sind sehenswert. Ein Commodore mit Pac-Man, da schlägt das 80er-Jahre-Herz doch gleich höher. Oben taucht ihr noch tiefer in die Geschichte ein. Ihr erfahrt, wie z. B. die Inka mittels Knoten gerechnet haben. Insgesamt solltet ihr euch ein wenig Zeit nehmen und mit euren Kindern die Maschinen gemeinsam entdecken.
Unser Fazit: Der Workshop hat Riesenspaß gemacht und den Kids gezeigt, wie die Menschen früher gerechnet haben, welche Werkzeuge ihnen zur Verfügung standen und vor allem, wie sich die Rechenmaschinen und Hilfsmittel bis heute (fortschrittlich) entwickelt haben. So kriegen die Kinder nochmal viel mehr Ehrfurcht vor einem PC oder einem Taschenrechner/Smartphone. Natürlich versteht man als Laie nicht alle Maschinen bis ins Detail. Unsere Jungs fanden die historischen Maschinen dennoch spannend und den Ausflug in die Welt des Rechnens richtig cool!
- Arithmeum, Lennéstraße 2, 53113 Bonn
- Eintritt ohne Workshop 3 EUR, Kinder bis Eintritt in die Schule frei. Familienkarte 8 EUR. Ein sehr fairer Preis!
- Veranstaltungen und Workshops findet ihr hier.
- Anmeldung unter arithmeum@or.uni-bonn.de
- Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung jeden Sonntag um 11.00 Uhr (man zahlt lediglich den Eintritt). Dauer 90 Minuten.
- Parken könnt ihr in der nahe gelegenen Uni-Tiefgarage.
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