Während unseres Elternzeit-Roadtrips durch Schottland haben wir uns auch die Hauptstadt Edinburgh angesehen. Mittelalterliche Bauten, gesellige Schotten, gemütliche Pubs – in der quirligen Metropole gibt es so viel zu entdecken.
Die Hauptstadt Edinburgh mit ihren bedeutenden Sehenswürdigkeiten darf auf einer Schottlandreise nicht fehlen. Hier wandelt man stets auf den Spuren der reichen Geschichte des Landes oder an Schauplätzen von etlichen historischen Filmen. Berühmt ist das über der Stadt thronende Edinburgh Castle und das jährlich stattfindende Kulturfestival, welches bis zu eine Million Besucher in die Metropole lockt. Neben zahlreichen gemütlichen Pubs bietet Edinburgh eine große Auswahl an Museen, Kunstausstellungen oder Musikfestivals. Auch mit Kindern kann man in der coolen Metropole so einiges erleben.

Gut zu wissen
Edinburgh wurde wie auch Rom auf sieben Hügeln gebaut und hat mehr denkmalgeschützte Gebäude als jede andere Stadt auf der Welt. Es wird daher auch das „Athen des Nordens“ genannt. Das mittelalterliche Zentrum hat zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten und Museen. Neben der Altstadt mit ihren quirligen, engen Gassen gibt es aber auch grüne Oasen in der Stadt wie die Princess Street Gardens. Viele blutrünstige und grausige Geschichten ranken sich um Edinburgh.
Schon seit dem 15. Jahrhundert ist Edinburgh die Hauptstadt und der kulturelle Mittelpunkt Schottlands. Mit derzeit etwa 520.000 Einwohnern ist sie nach Glasgow die zweitgrößte Stadt des Landes. Edinborrough ist zweigeteilt – die Altstadt am Fuße des Edinburgh Castle und die Neustadt. Kulturliebende werden in Edinburgh mit den vielen Festivals auf ihre Kosten kommen.
Die bewegende Geschichte Edinburghs reicht bis ins 5. Jahrhundert zurück, als auf dem Burgfelsen eine Festung mit dem gälischen Namen Dun Eydin errichtet wurde. 1482 war Edinburgh ein wichtiges Handelszentrum und wurde Hauptstadt Schottlands. 1996 erhielt die Stadt den Status UNESCO-Welterbe, 1999 kehrte das schottische Parlament zurück, 2004 wurde Edinburgh die erste UNESCO City of Literature – den zahlreichen bedeutenden Schriftstellern Tribut zollend.
Für größere Kids empfehlen wir
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Wie kommt man hin?
Informationen zur Anreise, Flug- und Fährmöglichkeiten könnt ihr meinem Beitrag über unseren Elternzeit-Roadtrip durch Schottland entnehmen. Wir sind mit Eurowings geflogen und waren zu Beginn unserer Reise in Edinburgh. So brauchten wir den Mietwagen erst später. Diesen hatten wir beim ADAC gemietet (denkt an den Linksverkehr!). Nach unserem Städtetrip in Edinburgh sind wir wieder mit dem Bus zum Flughafen gefahren und haben den Mietwagen dort abgeholt. Von da aus ging’s weiter in die Highlands.

Wo kann man in Edinburgh mit Baby übernachten?
Wir hatten mit unserem Baby ein Studio direkt am Grassmarket. Die Lage war genial, überall waren wir schnell zu Fuß und nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Wir konnten sogar das Edinburgh Castle von unserem Appartement aus sehen. Die vielen Pubs und Restaurants am Grassmarket luden zum Essen oder zu einem Kaffee ein. Auch das war mit Baby praktisch – wenn der Kleine müde wurde hatten wir es nicht weit. Und last but not least war ein Garten dabei. So konnten wir zwischendurch immer mal ins Appartement und unseren Kleinen im Gras krabbeln lassen. Gerade mit Baby fanden wir es auch schön, eine Küche zu haben um mal ein kleines meal zubereiten zu können und nicht immer auswärts essen zu gehen.
Anmerkung: Unser Appartement kann ich leider auf den Buchungsportalen nicht mehr finden. Es wird ein Grassmarket Studio angeboten, welches aber explizit keine Kinder empfängt. Wir würden aber den Grassmarket als Lage unbedingt für einen Städtetrip in Edinburgh empfehlen, also schaut doch mal hier ob ihr etwas Passendes findet.
Plant ausreichend Zeit mit Baby und/oder Kindern ein. Edinburgh war unser erster Städtetrip als Familie. Man braucht einfach insgesamt mehr Zeit, weil man längere Pausen macht und die Kleinen nicht so schnell mitkommen. Bucht lieber eine Übernachtung mehr, dann werden die Besichtigungen auch entspannter. Wir verbrachten mit unserem Kleinen insgesamt vier Nächte in Edinburgh.
Stadtrundgang mit Baby durch Edinburgh
Die hügelige Hauptstadt Schottlands kann man ganz wunderbar mit Baby bzw. Kindern entdecken und gut zu Fuß erkunden. Vieles liegt sehr gebündelt im Zentrum, die mittelalterliche Stadtstruktur mit ihren sagenumwobenen Geschichten ist auch für Kinder spannend.
Ich empfehle euch auf jeden Fall Tragegurt UND Buggy dabei zu haben. So könnt ihr euch je nach Unternehmung aussuchen, was besser passt und seid flexibler. Unser Junior hat sich während unseres Städtetrips durch Edinburgh die meiste Zeit im Tragegurt rumtragen lassen. Daher haben wir uns auch eine ganze Menge mit ihm ansehen können. Mit dem Buggy sind einige Touren machbar, shoppen finde ich persönlich mit Buggy immer praktischer. Nur Edinburgh Castle und die Hügel sind mit Tragegurt/Kraxe besser zu erkunden. Es gibt viele Grünanlagen in Edinburgh, so dass ihr immer mal wieder eine Pause mit eurem Baby einlegen könnt.

Rückblickend muss ich wirklich sagen, dass unser Kleiner verdammt pflegeleicht war. Unterwegs gab’s hin und wieder ein Gläschen, Obst oder auch mal ein bisschen von unseren scones. Schön fanden wir auch die zentrale Lage und den kleinen Garten von unserem Studio. So konnten wir zum Verschnaufen zwischendurch immer mal wieder dorthin. Wenn ihr also mit Baby unterwegs seid, bucht auf jeden Fall eine Unterkunft im Zentrum, auch wenn sie etwas teurer ist. Die Lage wird sich auszahlen.
Edinburgh Castle
Edinburgh Castle ist unumstritten das Herzstück der Hauptstadt und sollte bei eurem Besuch unbedingt auf der To-do-Liste stehen. Wir hatten tatsächlich zwei Anläufe unternommen, denn beim ersten Mal war uns die Warteschlange definitiv zu lang. Hier gilt wie eigentlich fast überall bei den Hotspots: Frühes Dasein wird belohnt und Tickets auf jeden Fall vorher online kaufen, vor allem in den Sommermonaten. Da unser Studio gleich in der Nähe des Schlosses lag, waren wir recht flexibel und sind einfach ein zweites Mal den Berg hinauf gegangen. Zufällig waren Onkel und Cousine zu der Zeit auch in Edinburgh, so dass wir uns mit ihnen getroffen haben.
Schottlands meistbesuchte Sehenswürdigkeit aus dem 11. Jahrhundert wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder bekämpft und wiederaufgebaut. Das Burggelände ist sehr weitläufig und man sollte mit der Besichtigung auf jeden Fall genügend Zeit einplanen. Edinburgh Castle ist eine kleine Stadt für sich.
Hoch oben auf einem Vulkanfelsen thront die Burg und ist schon von Weitem sichtbar. Von der Esplanade, auf welcher auch das jährliche Military Tattoo stattfindet, gelangt ihr über den Burggraben und eine Zugbrücke zum Haupteingang. Unter der Woche wird täglich um 13.00 Uhr die One O’Clock Gun abgefeuert. Zur selben Zeit fällt auf dem Calton Hill ein Zeitball. Dieser Brauch stammt noch aus der Zeit, als die Segelschiffe im Leither Hafen nach dem Ball ihre Chronometer einstellten.
Auf der oberen Ebene mit dem 135 Meter hohen Castle Rock seid ihr am höchsten Punkt. Das Haus des Statthalters und die Kasernen erinnern hier an die militärische Funktion der Burg. Im ehemaligen Krankenhaus ist das Schottische Militärmuseum untergebracht. Davor könnt ihr das älteste Gebäue der Stadt, die St Margaret’s Chapel aus dem Jahre 1090 bewundern. An der Nordseite des Crown Square sehenswert ist das War Memorial.
In der jahrhundertealten Geschichte der Burg wurden die wertvollen Staatsurkunden und Kronjuwelen schon zweimal geraubt. In Sicherheit gebracht, zurückgekehrt und weggesperrt, regte Sir Walter Scott 1818 an, die Kronjuwelen im Kronsaal auszustellen. Diesen kostbaren Schatz solltet ihr euch unbedingt ansehen. Auch der Stone of Scone, der schottische Königsstein, ist im Kronsaal zu bestaunen. Die Große Halle war bis 1640 Ort für Versammlungen des Schottischen Parlaments. Vor der Restaurierung Ende des 19. Jahrhunderts diente sie als Kaserne und Krankenhaus. Heute kann man hier Ausstellungen zur Geschichte der Burg sehen. Unter den prunkvollen Gemächern ist das Schlafzimmer von Maria Stuart zu erwähnen.
Wenn eure Kids größer sind und etwas Englisch können, gibt es ein cooles Activity Buch zum Edinburgh Castle Altersempfehlung 6 bis 10 Jahre.
Edinburgh Castle for Kids: Fun Facts and Amazing Activities (Taschenbuch)
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Mein Tipp: Unbedingt mit Baby/Kleinkind einen Tragegurt oder eine Kraxe mitnehmen! Die Wege auf dem Burggelände sind durch Treppen und holprige Bepflasterungen nicht immer leicht zugänglich.
Im Hof standen Picknickbänke, so dass man sich prima etwas zum Essen mitnehmen konnte. Ich hatte für unseren Junior, weil er gerade mit Beikost anfing, einen praktischen Thermo-Behälter* dabei. Da könnt ihr heißes, abgekochtes Wasser oder aufgewärmten Brei reinfüllen. So habt ihr für unterwegs auch mal was Warmes für die Kleinen.
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- Edinburgh Castle, Castlehill, Edinburgh EH1 2NG, GB
- April bis September 9.30 bis 18.00 Uhr, Oktober bis März 9.30 bis 17.00 Uhr
- Tickets Erwachsene 19,50 Pfund (ca. 23 EUR), Kinder 7 bis 15 Jahre 11,40 Pfund, Familienticket 56 Pfund (ca. 66 EUR)
- Tickets unbedingt vorher online kaufen, v.a. in den Sommermonaten
- Plant mindestens 2-3 Stunden für die Besichtigung der Burg ein
Royal Mile
Die Königsmeile von Edinburgh, die Royal Mile, erstreckt sich vom Castle bis zum Palace of Holyroodhouse fast zwei Kilometer. Plant daher ausreichend Zeit ein. Unterwegs bleibt man immer mal wieder stehen, staunt über die vielen Sehenswürdigkeiten und stöbert in den Touri-Läden. Hier ist immer was los, die Touristen strömen die Meile entlang. Ihr passiert beeindruckende, historische Häuser, bezaubernde Innenhöfe (closes oder courts), Kirchen, Museen, Hotels und Pubs. Die Hotspots auf der Royal Mile möchte ich hier nur kurz anteasern. Wir sind mit unserem Baby gemütlich die Königsmeile entlangspaziert. Mit Ausnahme der beeindruckenden St. Giles Cathedral, welche wir uns angeschaut haben.
Gleich zu Beginn der Royal Mile am Fuße des Schlosses liegt das Scotch Whisky Heritage Centre (die Platinum- und Gold-Tour ist erst ab 18 Jahren, die Silver Tour für Kinder nur in Begleitung eines Erwachsenen) und die Tartan Weaving Mill & Exhibition, wo man alles zu den schottischen Kilts erfahren und selber weben kann.
Am Lawnmarket wohnten früher die Tuchhändler und so kann man heute das Gladstone’s Land, ein sechsstöckiges Haus des Tuchhändlers Thomas Gladstone aus dem 16. Jahrhundert, besichtigen. Sehenswert ist auch der James‘ Court. In Edinburgh werdet ihr immer wieder auf Häuser und Denkmäler von Schriftstellern sowie Museen oder bedeutende Bibliotheken stoßen. Schottland hat eine reiche Literaturszene. In dem altehrwürdigen Lady Stair’s House aus dem Jahr 1622 findet ihr das Writer’s Museum.
Am beeindruckendsten auf der Royal Mile ist sicherlich die St. Giles Cathedral, die gotische Hauptkirche Edinburghs, welche größtenteils aus dem 15. Jahrhundert stammt. Seit 854 stand hier bereits ein Gotteshaus.
Begleitet von Orgelmusik schreitet man in die ehrwürdige Kathedrale vorbei an der Statue des berühmten Predigers John Knox. Niedrige Gewölbe, Monumente aus Marmor und prächtige Holzschnitzereien – die High Kirk of Scotland dient als Vorbild für viele schottische Kirchen. Im 19. und 20. Jahrhundert fanden umfangreiche Restaurierungen statt, z.B. die sehr sehenswerte Distelkapelle, welche 1911 ergänzt wurde. Plant etwas Zeit für diesen gotischen Schatz ein.
Vor dem Hauptportal der Kirche seht ihr ein Mosaik in Herzform, das Heart of Midlothian. Früher stand hier einmal das Gefängnis Old Tolbooth. Nach altem Brauch soll es Glück bringen, auf das Mosaik zu spucken.
- St. Giles Cathedral
- Montag bis Freitag 10.00 bis 18.00 Uhr, Samstag 9.00 bis 17.00 Uhr, Sonntag, 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
- Audioguide für das Smarthone für £5.50 am Eingang erhältlich. Derzeit in Englisch und Deutsch verfügbar.
Gruselige Abenteuer könnt ihr im Real Mary King’s Close (kostümierte Schauspieler entführen in die Unterwelt) oder in The Edinburgh Dungeon erleben. Im Scottish Storytelling Centre kann der Besucher in die Zeit von Maria Stuart eintauchen.

Das Reiterstandbild Karls II. auf dem Parliament Square zählt zu den ältesten Bleistatuen des Vereinigten Königreiches. Das alte Parlamentsgebäude Parliament House wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut, im Jahre 1808 wesentlich verändert.
Das restaurierte Trinity College zeigt Kopien alter Messingtafeln, im Parliament House könnt ihr euch das Museum anschauen, welches die Renaissance lebendig werden lässt. Im letzten Abschnitt der Royal Mile sind das Moray House, die Scottish Poetry Library, das Edinburgh Museum und die Canongate Kirk mit dem Friedhof zu erwähnen.
Royal Mile with kids
Am Fuße des Edinburgh Castle findet ihr im Outlook Tower die World of Illusions mit der Camera Obscura. Auf fünf Stockwerken kann die ganze Familie in eine Welt von Effekten eintauchen. Hier sind die Kleinen gerne willkommen, auch Babys. Es gibt einen Buggy-Parkplatz, Wickelkommoden, Babytragen können für den Rundgang ausgeliehen werden und es darf im Rahmen des „Breastfeeding Friendly Scotland“ auf den Bänken in den Räumlichkeiten gestillt werden.
- World of Illusions, 549 Castlehill, Edinburgh EH1 2ND, UK
- Montag bis Mittwoch 9.00 bis 20.00 Uhr, Donnerstag bis Samstag 9.00 bis 22. Uhr, Sonntag 9.00 bis 21.00 Uhr
- Kinder unter 5 Jahre sind frei, Ermäßigung wenn ihr früh als ‚early bird‘ oder abends kommt. Tickets könnt ihr hier buchen.
- Informationen für Familien zu Kinderwagen, Wickelmöglichkeiten etc. findet ihr hier.
Toll für Kids ist das Museum of Childhood. Hier gibt es – auch für Mami und Papi interessant – historisches Spielzeug und interaktive Spielecken mit den Kleinen zu entdecken. Vor allem die Sammlung der Puppen und Stofftiere ist beeindruckend.
- Museum of Childhood, 42 High St, Edinburgh EH1 1TG, UK
- Täglich 10.00 bis 16.30 Uhr
- Eintritt ist kostenlos. Freiwillige Spende von £ 3 erbeten.
Mein Tipp: Plant mit Baby/Kleinkind ausreichend Zeit für die Royal Mile ein! Ohne Kinder kann man die Meile vielleicht mit Edinburgh Castle und Palace of Holyroodhouse an einem Tag schaffen. Mit den Kleinen würde ich besser zwei Tage rechnen.
Besorgt euch einen Plan von der Royal Mile, damit ihr wisst wo und auf welcher Höhe der Straße was liegt.
Palace of Holyroodhouse
Der Palace of Holyroodhouse aus dem 16. Jahrhundert am Ende der Royal Mile solltet ihr euch unbedingt anschauen – auch mit Baby/Kindern. Ein wahrhaft historischer Ort, wo Maria Stuart lebte. Mitte des 19. Jahrhunderts besuchte Queen Victoria den Palast einige Male und damit wurde er zur offiziellen Residenz der britischen Königsfamilie. Wenn der König anwesend ist, kann man den Holyroodhouse Palace daher auch nicht besichtigen.
Der Name Holyrood geht zurück auf Königin Margarethe, welche heilig gesprochen und zur Schutzpatronin Schottlands ernannt wurde. Sie besaß ein geheiligtes Kruzifix, das „Holy Rood”. Die 1128 gegründete Augustinerabtei erhielt den Namen der Reliquie.
Schreitet man durch das schmiedeeiserne Tor, gelangt man in den Vorhof mit dem prachtvollen Renaissancebrunnen und zu dem barocken Gebäude. Die ehrwürdigen Räume beeindrucken mit den Stilmöbeln und Antiquitäten in den Staatsgemächern sowie der imposanten Gemäldegalerie. Im Obergeschoss kann man dann die Gemächer von Maria Stuart besichtigen mit vielen originalen Gegenständen und dem Schauplatz des Attentats an Rizzio. Der 260 Hektar große Hollryrood Park am Fuße des Arthur’s Seat eignet sich wunderbar, um mit Baby/Kindern spazieren zu gehen.
Holyrood Palace with kids
Ein Besuch im Holyrod Palace ist absolut familienfreundlich! Es gibt für Kinder Toiletten und Wickelmöglichkeiten, Kinderwagen können mit in den Palast genommen werden, allerdings nicht, wenn er gut besucht und es sehr busy ist. Dann gibt es eine Area, wo der Kinderwagen abgestellt werden kann. Babytragen und Hochstühle stehen zur Verfügung. Stillen ist willkommen.
Wir sind wieder einmal mit Babytrage unterwegs gewesen, was ich mit Baby/Kleinkind im Palast empfehlen kann.
Es gibt eine Menge cooler Angebote für Kids, z. B. die Family Multimedia Tour, eine interaktive Tour für die ganze Familie oder der Family Room mit Kostümen, Spielen und Aktionen. Außerdem können die Kleinen verschiedene Trails machen, welche man sich vor dem Besuch als pdf downloaden/ausdrucken kann. Infos zu Aktivitäten und Veranstaltungen für Kinder findet ihr unter folgendem Link.
- Palace of Hollyroodhouse, Canongate, Edinburgh EH8 8DX, UK
- April bis Oktober täglich 9.30 bis 18.00 Uhr, November bis März 9.30 bis 16.30 Uhr
- Tickets Erwachsene £ 22 , Kinder ab 5 Jahren £ 11, Kids unter 5 Jahren sind frei.
- Infos zum Besuch des Holyrood Palace mit Kindern findet ihr hier.
Calton Hill
Vom Calton Hill, der höchsten Erhebung der Stadt mit etwa 103 Metern, habt ihr einen grandiosen Blick auf Edinburgh. Er befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Holyrood Palace. Über die Stufen benötigt man hier etwa 10 bis 15 Minuten für den Aufstieg – mit Tragegurt. Habt ihr einen Kinderwagen oder Buggy dabei, geht ihr den längeren Weg durch den Park an der Nordseite. Hier müsst ihr etwa eine halbe Stunde rechnen, habt dabei aber auch schöne Ausblicke und könnt einen kleinen Spaziergang machen. Der Weg ist gut befestigt und nicht zu steil. Oben auf dem Calton Hill erwarten euch viele interessante Gebäude: National Monument of Scotland, Playfair Monument, Nelson Monument und eines der beliebtesten Fotomotive Edinburghs, das Dugald Stewart Monument.
Die große Runde zu Arthur’s Seat – dem Wahrzeichen Edinburghs – haben wir nicht gemacht. Für den Buggy ist die Tour ungeeignet und den langen Weg mit Tragegurt zu marschieren war uns zu müßig. Falls ihr mit Baby zum Arthur’s Seat hinauf wollt, plant Zeit und Ausdauer ein. Ihr werdet auf jeden Fall mit einem fantastischen Blick auf die Stadt belohnt.
Ausführliche Informationen und Tipps für euren Family Trip zum Calton Hill findet ihr hier.
Princess Street Gardens
Die Princess Street Gardens entstanden 1878. Sie wurden in einer Senke des ehemaligen Nor Loch angelegt. Hier stehen Musikpavillons im viktorianischen Stil, Bänke zum Verweilen, im Westen findet ihr den sehr schönen Princess Street Gardens Playground.
Wir verbrachten hier eine grüne Auszeit mit unserem Baby, holten uns am Pavillon einen Kaffee, für den Kleinen gab’s ein Gläschen. Da der Park wirklich mittendrin liegt, könnt ihr eine Tour durch die Altstadt, auf der Royal Mile oder auch zum Shoppen auf der Princess Street mit einer Pause in den Princess Street Gardens verbinden.
Tour mit dem Hop-on-hop-off-Bus
Eine Rundfahrt mit dem Hop-on-hop-off-Bus kann man auch prima mit Baby machen und ist eine schöne Gelegenheit, einen Eindruck von der Stadt zu gewinnen. Da der Bus auch am Grassmarket hält, hatten wir es von unserem Studio aus nicht weit. Hier möchte ich nochmals darauf hinweisen: Sucht euch mit Baby/Kleinkind eine Unterkunft im Zentrum. Es wird sich so oft auszahlen.
Zu Fuß gingen wir mit Baby im Tragegurt zur Haltestelle. Wir hatten sehr sonniges Wetter, so dass wir uns mit unserem Kleinen im Doppeldecker oben hinsetzen konnten. Über die Headphones erfahrt ihr Spannendes über Edinburgh, Sehenswürdigkeiten und Geschichte. Und dann schlief unser Kleiner während der Fahrt auf meinem Schoß auch noch ein. Was für eine gemütliche Bustour durch Edinburgh! Unbedingt zu empfehlen.
Mein Tipp: Ständig bei den Stationen aus- und wieder zuzusteigen fanden wir mit Baby müßig. Wir hatten die Bustour daher am Ende unseres Edinburgh-Trips gemacht. So hatte man das Meiste bereits gesehen und konnte entspannt noch ein paar unbekannte Spots entdecken. Wenn ihr also nicht ständig aussteigen wollt, macht die Bustour eher als kleine Spazierfahrt.
- Hop-On-Hop-Off Bus, City Sightseeing Edinburgh, Lothian Buses, 55 Annandale Street, EH7 4BF, Edinburgh
- Tickets sind einen ganzen Tag (24 Stunden) lang gültig. Ihr könnt also in Ruhe zwischendurch aussteigen, euch etwas ansehen und jederzeit weiterfahren.
- Kinder bis 15 Jahre fahren kostenlos!
- Tickets, Infos zur Route und die einzelnen Stationen findet ihr hier.
Grassmarket
Der malerische Marktplatz Grassmarket, welcher 1477 erstmals erwähnt wurde, war im 17. Jahrhundert Schauplatz für öffentliche Hinrichtungen. Von der Kneipe „Last Drop” sah man bei einem Drink den Strangulierungen zu. Viele Hotels, Läden, Pubs und Restaurants säumen den Platz, einige mit Tischen im Freien. Der Pub White Hart Inn ist ein historischer Ort, wo berühmte Dichter wie Burns und Wordsworth verkehrten. Hier kamen wir auch mit unserem Baby rein, wenn auch nur nachmittags. Abends und bei Live Musik wurde uns der Zutritt verwehrt. Zu der Zeit zogen wir mit unserem Kleinen aber eh nicht mehr um die Häuser.
- The White Hart, 32 Grassmarket, Edinburgh EH1 2JU, UK
- täglich 12.00 bis 0.00 Uhr, freitags und samstags bis 1.00 Uhr
Nicht weit vom Grassmarket liegt der gespenstische Friedhof Greyfriars Kirkyard. Am oberen Ende in der Candlemaker Row findet ihr die berühmte Hundestatue des Greyfriar’s Bobby, welche in Edinburgh zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten zählt.
Der kleine Terrier war der Hund des Polizisten John Gray, welcher sich 1850 den Gefährten für seine nächtlichen Streifzüge anschaffte. Als sein Herrchen starb und auf dem Greyfriars Kirk beerdigt wurde, wich der treue Hund nicht von dessen Seite. Insgesamt 14 Jahre soll Bobby bei Wind und Wetter am Grab von John Gray ausgeharrt haben, man richtete ihm einen Schlafplatz auf dem Friedhof ein und ging mit ihm zum Essen in den Pub, in welchen er auch regelmäßig mit seinem Herrchen gegangen war. Und so stellte man schon kurz nach Bobbys Tod die Bronzestatue auf.

Diese rührselige Legende ist zwar umstritten, aber sicherlich für Kinder eine schöne Geschichte. Also, schaut euch den kleinen Terrier an (übrigens lebensgroß) und streichelt die Nase des berühmten Vierbeiners. Denn das soll Glück bringen.
Essen mit Baby in Edinburgh
Wenn man in Edinburgh unterwegs ist, möchte man doch gerne mal in einen coolen schottischen Pub. Wir wurden aber mit unserem Baby tatsächlich in viele Pubs nicht reingelassen. Auch Pubs, die tagsüber Küche anboten, hatten ihre licences und winkten uns am Eingang schon ab. „Not under 6”, „Not under 8” usw. Eine einheitliche Regelung schien es nicht zu geben. Das fanden wir sehr schade, denn die schottischen Pubs sind ja nun mal sehr kultig und gerne hätten wir uns in den einen oder anderen rein gesetzt.
Daher blieben uns die Cafés, Tea Rooms und Restaurants. Empfehlen können wir das Howies, eine Restaurantkette mit frischen und leckeren Fischgerichten. Es gibt drei Filialen in Edinburgh.

Für alle Harry-Potter-Fans ein Muss ist The Elefant House, denn hier saß J.K. Rowling und schrieb den ersten Band rund um den Zauberer-Lehrling. Später war sie zu berühmt, als dass sie sich ungestört in der Öffentlichkeit hätte zeigen können. In dem gemütlichen Café findet ihr auch den Hinweis „Birthplace of Harry Potter”.
- The Elefant House, 21 Victoria Street, Edinburgh EH1 1EN, UK
- Täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
Sehr cool fanden wir die kinderfreundliche Pizzeria Mamma’s American Pizza direkt am Grassmarket. Hier haben wir gerne eine Pizza als takeaway geholt und sie in unserem Studio gegessen. Die Pizzen sind richtig gut und üppig. Nicht ganz preiswert, aber man kann sich gut eine große teilen. Es gibt auch vegetarische Pizzen, Fritten, Burger und Salate.
- Mamma’s American Pizza, 28-30 Grassmarket, Edinburgh EH1 2JU, UK
- täglich 12.00 bis 22.00 Uhr
- Kleine Pizza ab £ 12, große XL Pizza ab £16, Zutaten werden extra berechnet.
Shoppen in Edinburgh
Man kann in Edinburgh toll einkaufen, wenn wir auch mit Baby keine ausgedehnten Shoppingtouren gemacht haben. Die wichtigste Shoppingmeile ist die Princess Street. Hier könnt ihr ein bisschen bummeln und anschließend in die Princess Street Gardens gehen. In der George Street findet man viele Boutiquen, in der Cockburn Street und am Grassmarket könnt ihr in Secondhandläden stöbern.
In der High Street bekommt ihr alles vom Kilt zum Dudelsack bis hin zum Whisky. Von Daniel Defoe erhielt die königliche Straße daher den Beinamen „die feinste Straße der Welt“. Maßgeschneiderte Kilts findet ihr bei Hector Russell in der High Street 137, den klassischen Dudelsack bei Bagpipes Galore (8a-10a Nicolson Street) und einen edlen Whiskey bei Royal Mile Wiskies in der High Street 379. Mit Kindern sollte man das Bärenparadies ‚Edinburgh Bear Co.‘ besuchen. Herrlich kitschig sind die Weihnachtssachen im Nutcracker Christmas Shop, für den Hüftspeck lohnt ein Abstecher in das Paradies für Karamell The Fudge House.
Wir haben unserem Kleinen auf der Royal Mile eine karierte Schottenmütze gekauft. Die fanden wir so niedlich! Später kam sie in die Baby-Erinnerungskiste.

Spielplätze in Edinburgh
Für einen Spielplatzbesuch war unser Baby noch zu klein. Ich empfehle euch aber auf alle Fälle eine grüne Auszeit in den Princess Street Gardens, sei es zum Ausruhen, zum Picknicken oder um euren Kindern eine Spielpause zu gönnen. Dort gibt es einen sehr schönen Spielplatz, den Princess Street Gardens Playground. Weitere Spielplätze gibt es im Meadows Park, südlich der Universität. Der West Meadow Playground hat nur ein paar Spielgeräte, eher für kleinere Kinder. Der East Meadow Playground dagegen ist groß und hat eine Menge cooler Spielgeräte wie Seilbahn, Kletterwand uvm.

Weitere Ideen für Edinburgh mit Kindern
- Ein Besuch im Edinburgh Zoo. Der Zoo liegt im Vorort Corstorphine in der Nähe des Murrayfield-Stadions. Der 1913 gegründete Tierpark zeigt auf einer Fläche von 33 Hektar an die 1.000 Tiere. Im Sommer witzig für Kinder: die Pinguin-Parade.
- Ein Besuch im Royal Botanic Garden. Der Botanische Garten ist einer der ältesten Großbritanniens. Gewächshäuser, Palmenhaus, Felsgarten, Café trinken und Eichhörnchen füttern (Erdnüsse mitbringen!).
- Im Mai/Juni findet das International Children’s Festival statt.
- Wissenschaft zum Anfassen gibt es im Juni beim Science Festival.
Viele Infos, Ideen, Routenvorschläge sowie aktuelle Veranstaltungen für Edinburgh mit Kindern findet ihr auf der Webseite www.edinburghwithkids.com.
Lesetipps
Als Reisebegleiter für euren Edinburgh-Trip empfehle ich den DuMont direkt Edinburgh*. Er ist übersichtlich und kompakt für eine Städtetour mit Kindern.
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