Failte go Eireann! – Willkommen in Irland! Die Grüne Insel steht für einmalige Naturlandschaften, keltische Kultur und urige Pubs. Aber auch für besondere Eindrücke und Erlebnisse. Wir waren hin und weg von Irland!
Reisezeit: Juli 2003
Reisedauer: zwei Wochen
Stationen: Killarney – Waterville – Dingle – Doolin – Galway – Aran Islands – Clifden – Cork – Kinsale – Bantry
Dieser Roadtrip an der irischen Westküste war unser allererster Urlaub zu zweit. Und schon deswegen besonders. Aber auch, weil wir in der Zeit unseres Kennenlernens über Reisen sprachen, die wir irgendwann einmal machen möchten. In vielen Zielen stimmten wir dabei überein. „Nach Irland möchte ich unbedingt mal”. „Ach du auch? Gibt’s ja gar nicht …”. Naja, ihr kennt das. Aber bei uns waren es keine bloßen Schmeicheleien oder irgendwelche halbherzigen Pläne, die man dann meist eh nicht umsetzt. Wir haben diese Irland-Reise tatsächlich bald darauf gemacht.
Zu der Zeit gab es einige Irland-Fans in unserem Freundeskreis, die uns von der Grünen Insel vorschwärmten. Naturliebhaber, Wander- und Fahrrad-Fans, die die einmaligen irischen Landschaften schätzten. Alle haben uns unabhängig voneinander von Dublin abgeraten. „Macht Dublin irgendwann mal separat” oder „Spart euch den Weg nach Dublin, schaut euch lieber die großartige Landschaft an” oder „Die Westküste ist so atemberaubend schön, ihr werdet von Dublin nur enttäuscht sein”. Wir haben ihren Rat befolgt und uns die Hauptstadt Irlands ein paar Jahre später angesehen. Da waren wir total begeistert von Dublin! Ob wir es bei diesem Roadtrip genauso gewesen wären, kann ich nicht sagen. Beide Touren waren so unterschiedlich, aber unbeschreiblich schön.
Hinweis: Diese Tour haben wir noch vor unseren Kindern gemacht!

Gut zu wissen
Irland ist ein Inselstaat in Westeuropa, die Hauptstadt ist Dublin. Umgeben von der Irischen See und dem Atlantik, grenzt die Republik Irland im Norden an Nordirland (Vereinigtes Königreich). Es wird überwiegend Englisch gesprochen, wobei die alte keltische Sprache Gälisch-Irisch geschätzt und gepflegt wird. Durch die fürchterliche Hungersnot im 19. Jahrhundert The Great Famine starben 1,5 Millionen Iren und viele wanderten in die USA aus. Heute ist Irland eine moderne Industriegesellschaft, die jährlich elf Millionen Touristen anzieht.
Den Beinamen Grüne Insel trägt Irland nicht von ungefähr – grüne, hügelige Wiesen, eine üppige Flora, dazu gesellen sich immer wieder gerne Schafe. Den Besucher erwarten Kulturschätze wie Kirchen, Klöster, Burgruinen, steinerne Ringforts oder Druidensteine. In Irland ist man stets auf den Pfaden der reichen Geschichte unterwegs. Außer Dublin trifft man hier eher auf kleine bis mittelgroße Städtchen, die allesamt ihren Charme haben. Und ja, mit Regen muss man immer ein wenig rechnen. Dafür atmet man in den herrlichen Naturlandschaften saubere, klare Luft.
Vor allem aber begeistern die Iren selbst. Man kann sie einfach nur ins Herz schließen mit ihrer Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Selten haben wir so schnell in den Pubs Bekanntschaft geschlossen, kamen ins Gespräch, lachten und plauderten bei vielen Ciders oder Stouts. Man sollte immer gewappnet sein mit einer soliden Grundlage. Es könnte ein feuchtfröhlicher Abend werden. Ein unglaublich warmherziges und sympathisches Volk. Vielleicht weil sie so stolz sind auf ihr schönes Land.
Wie kommt man hin?
Wir sind mit Ryanair von Frankfurt-Hahn nach Kerry geflogen, was sich als guter Startpunkt für unsere Tour herausstellte. Ebenso bieten Eurowings oder Aer Lingus Direktflüge nach Irland an. Ihr könnt auch von Dunkerque (Dünkirchen) oder Cherbourg in Frankreich mit der Fähre nach Rosslare oder nach Dublin fahren. Angebote findet ihr unter Stena Line, Direct Ferries, Brittany Ferries oder DFDS. Die Überfahrt dauert zwischen 12 und 19 Stunden je nach Betreiber und Zielhafen. Die Ticketpreise variieren zwischen 200 und 900 Euro. Mit dem Zug (Eurostar) fährt man am besten nach London, von dort aus weiter zu den Häfen Fishguard, Pembroke oder Holyhead, dann mit der Fähre nach Irland übersetzen.
In Irland empfiehlt es sich einen Mietwagen zu leihen, denn so lernt man Land und Leute am schönsten kennen. Denkt aber an den Linksverkehr! Das ist nicht immer so ganz easy-peasy. Außerdem sind die schmalen Schotterstraßen nicht zu unterschätzen, die bei Gegenverkehr so manche Fahrt im Rückwärtsgang erfordern, um die nächst gelegene Parknische anzusteuern. Dafür bekommt man aber jedes Mal einen winkenden und überaus freundlichen Dankesgruß der Iren.
Wo kann man in Irland übernachten?
Definitiv in Bed & Breakfasts und von denen gibt es unzählige in Irland. Für Killarney hatten wir ein Zimmer im Voraus gebucht, alle anderen Unterkünfte haben wir spontan vor Ort gesucht. Das hat immer reibungslos geklappt. Die Zimmerpreise und die Ausstattungen sind ganz unterschiedlich. Von feudalen Mansions bis hin zu einfachen Unterkünften. Allen gemein ist die Unterbringung bei den so herzlichen Iren, die euch in ihren Häusern willkommen heißen. Was haben wir da für schöne Geschichten erlebt!
Wie wir im Zimmer des Sohnes der Familie übernachteten, der zum Studieren ausgezogen war und morgens im heimischen Wohnzimmer inmitten der Familienfotos an den Wänden frühstückten. Wie wir zum Breakfast irische Folkmusik hörten und kleine handgemachte Stickereien der Gastwirtin gezeigt bekamen. Heute noch habe ich so ein kleines Samttäschchen mit einem keltischen Symbol drauf. Zum Frühstück wird euch häufig Continental oder Irish Breakfast angeboten, was auch gerne einfach als fries bezeichnet wird. Meeega! Selbst wenn ihr jetzt den Kopf schüttelt bei Würstchen und baked beans am Morgen – in Irland werdet ihr es lieben! Zum einen ist man den ganzen Tag in dieser herrlichen Natur an der frischen Luft unterwegs und hat Hunger; zum anderen verbringt man den Abend gerne mal in den unzähligen, coolen Pubs. Da tut so ein üppiges Frühstück am anderen Tag einfach nur gut. Wenn wir morgens in unseren B&Bs runterkamen und von den Gastgebern gefragt wurden „Continental or Irish?” riefen wir jedes Mal unisono „IRISH!”.
Eine Auswahl von Bed &Breakfasts findet ihr beispielsweise hier. Sämtliche bekannten Buchungssysteme bieten aber auch B&Bs an.
Roadtrip entlang Irlands Westküste
Für den Start meines Reiseblogs möchte ich bei den älteren Beiträgen erst einmal nur ein paar Bilder einstellen. Wir haben damals tatsächlich noch analog fotografiert mit der Spiegelreflex von Mr. Swan. Die Fotos hatten wir mal in Teilen gescannt. Mit dem Smartphone abfotografieren, das taugt nichts. Deshalb gibt’s für heute erst einmal eine kleine Auswahl unserer Irland-Bilder.
Eine Reise durch Irland ist auch immer eine Reise durch die Geschichte. Mittelalterliche Kirchen und Klöster, zum Teil als Ruinen, liegen in den hügeligen grünen Landschaften wie die Muckross Abbey aus dem 15. Jahrhundert im Killarney Nationalpark.
Typisch für Irland sind die Mansion houses, Landsitze von den britischen Adeligen im viktorianischen Stil vor mehr als 300 Jahren erbaut.
Die kleine gemütliche Hafenstadt Dingle war unser persönliches Highlight der Tour. Die vielen bunten Pubs im Ort, super sympathische Iren und dann diese atemberaubend schöne Dingle-Halbinsel.
Auf dem Weg nach Galway.
Eine Überfahrt auf die Aran Islands können wir unbedingt empfehlen. Wir hatten einen Tagesausflug gemacht.
Kylemore Abbey und am Strand in der Dog’s Bay.
Normannen, Mönche, Kelten – die Geschichte begegnet einem in Irland auf Schritt und Tritt.
Wir haben in diesen zwei Wochen so viel von Irlands Westküste kennenlernen dürfen und waren total begeistert. Bis heute haben wir diesen Roadtrip in besonderer Erinnerung bewahrt. Irgendwann kommen wir mit unseren Jungs zu viert wieder.

Mein Lesetipp
Als Reiseführer hatten wir den Lonely Planet Irland* im Gepäck. Für die englischsprachigen Reiseziele ist er uns immer ein verlässlicher Begleiter.
LONELY PLANET Reiseführer Irland: Eigene Wege gehen und Einzigartiges erleben. (Taschenbuch)
von Davenport, Fionn (Autor)
Preis: 24,95 €
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Unbedingt lesen solltet ihr Mit dem Kühlschrank durch Irland* von Tony Hawks. Wer Bill Bryson mag, wird auch dieses Buch lieben. Tony Hawks hat in einer durchfeierten Nacht eine Wette verloren und muss nun mit einem kleinen Kühlschrank durch Irland reisen. Klingt erstmal ein wenig absurd. Aber Hawks hat bei dieser Tour so viele coole Geschichten erlebt und natürlich die sympathischen Iren mit seinem Kühlschrank begeistert. Das Buch ist einfach nur großartig – lesen!
Mit dem Kühlschrank durch Irland (Taschenbuch)
von Hawks, Tony (Autor), Engelhard, Xaver (Übersetzer)
Preis: 13,00 €
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Auch zu empfehlen ist das Irische Tagebuch* von Heinrich Böll. Sicherlich nicht so amüsant wie Hawks, aber auf alle Fälle interessant. Denn Böll berichtet aus dem Irland der 1950er Jahre, als das Land noch zu den ärmsten Westeuropas gehörte.
Irisches Tagebuch (Taschenbuch)
von Böll, Heinrich (Autor)
Preis: 10,00 €
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