Mainz mit Kindern – ein spannender Familiensonntag im Gutenberg-Museum

Die Stadt Mainz hat so einige coole Aktivitäten für Kinder zu bieten. Neben Mainzelmännchen, Spundekäs und Volkspark gibt es eine fabelhafte Familienführung im Gutenberg-Museum.

Über das lange Christi-Himmelfahrt-Wochenende haben wir uns mit unseren Jungs einmal die Stadt Mainz angesehen. Viele coole Sachen kann man in der Landeshauptstadt anstellen (den Beitrag zu unseren 8 Tipps für Mainz mit Kindern findet ihr hier). Der krönende Abschluss unserer kleinen Reise war die Familienführung im Gutenberg-Museum.

Was Beethoven für Bonn ist, ist Gutenberg für Mainz: der berühmteste Sohn der Stadt. Der Erfinder des Buchdrucks ist in Mainz allgegenwärtig. Johannes Gutenberg, dessen eigentlicher Name Johannes Gensfleisch zur Laden war, wurde um 1400 in Mainz geboren.

Neben dem Gutenberg-Museum (gleich gegenüber vom Mainzer Dom) gibt es den Druckladen, in dem Kids alles Mögliche über den Buchdruck erfahren, an Workshops teilnehmen oder coole Kindergeburtstage feiern können. Der Druckladen ist allerdings sonntags und an den Feiertagswochenenden geschlossen. Wenn ihr Lust auf Experimentieren habt, erkundigt euch im Vorfeld, ob der Druckladen geöffnet ist.

Hinweis: Am 7. Oktober 2024 schließt das Gutenberg-Museum seine Türen am Liebfrauenplatz. Das alte Gebäude wird voraussichtlich ab Februar 2025 abgerissen, bis 2026 soll dort ein modernes, neues Museum entstehen. Am 23. November 2024 eröffnet die Interimsausstellung „Gutenberg-Museum MOVED“ mit einem neuen Konzept im Naturhistorischen Museum (Reichklarastraße 1) in der Mainzer Innenstadt.

Sonntag ist Familientag im Gutenberg-Museum mit einer speziellen Führung für Kinder: „Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern“. Das finde ich ja mal cool! Den Kids Gutenberg näher bringen und vor allem kindgerecht erklären, was denn der Mann so Tolles vollbracht hat in seinem Leben. Wenn ihr also in Mainz seid, schaut was für euch besser passt und gerade angeboten wird: Druckladen und/oder Kinderführung.

Die Familienführung im Gutenberg Museum hatte ich schon früh gebucht. Einfach per Mail die Personenanzahl durchgeben, bezahlt wird dann am Tag vor Ort, Treffpunkt ist an der Museumskasse. Bei uns war es eine kleine überschaubare Gruppe.

Johannes Gutenberg gilt als Erfinder des modernen Buchdrucks, indem er bewegliche Lettern verwendete und damit die herkömmliche Methode revolutionierte. So konnte man Bücher schnell, günstig und für alle produzieren. Seine Erfindung sollte die Welt verändern und ein neues Zeitalter einläuten. Zwei der sehr ästhetischen Gutenberg-Bibeln können im Gutenberg-Museum bewundert werden.

Das Prinzip der beweglichen Buchstaben wird den Kindern in der Familienführung toll veranschaulicht. Früher musste man nämlich alle Bücher abschreiben. Echt?? Das geht mit so einem Stempel doch viel schneller, oder? Und so eine Druckerpresse – wie funktioniert die eigentlich? Und wie bekommt man die unterschiedlichen Farben auf das Papier? Worauf hat man früher geschrieben und wo bekam man die Materialien für die Tinte oder das Papier her?

Absolut faszinierend war dann der Tresorraum, wo die bedeutenden Gutenberg-Bibeln liegen. Hier durften wir natürlich keine Bilder machen. Aber unsere Jungs waren ganz schön beeindruckt. Ok, auch von den meterdicken Panzertüren vor dem Safe. Boah! Die Bücher müssen aber wertvoll sein! Man kann in der Vitrine wunderbar den Unterschied zwischen der noch handgeschriebenen und der gedruckten Version erkennen. Wegen der Anzahl von 42 Zeilen pro Seite wird die Gutenberg-Bibel auch „B42” genannt und ist das erste gedruckte Buch mit beweglichen Lettern. Es gibt weltweit noch 49 Gutenberg-Bibeln. Unglaublich schön ist die Bibel mit den vielen bunten Illustrationen. Da kann man sich gar nicht satt sehen!

Das Highlight folgt am Ende der Tour, dann nämlich dürfen die Kinder selber drucken. Meeega! Diese Erfahrung, selbst Dinge herzustellen, finde ich für die Kinder jedes Mal ganz besonders. So werden ihnen der Weg zum endgültigen Produkt und die Mühen, die oftmals mit der Herstellung verbunden sind, vor Augen geführt.

Unsere Jungs durften sich ein Motiv auswählen. Da war natürlich das Mainzelmännchen ganz klar Favorit. Unser Junior entschied sich für den Mainzer Dom, weil er den so schön fand. Mein Tipp: Schaut euch den Dom bzw. die Stadt Mainz an, bevor ihr in das Gutenberg-Museum geht.

Und dann konnten die beiden unter Anleitung der super netten jungen Dame mit drei verschiedenen Farben ihr persönliches Bild drucken und – mit nach Hause nehmen. Toll!

Den Familiensonntag im Gutenberg-Museum können wir unbedingt empfehlen und eine kleine Tour durch das schöne Mainz sowieso. Wir fanden gerade in Kombination mit der Kinderführung war es ein sehr vielfältiges Wochenende.

• Gutenberg-Museum, Liebfrauenplatz 5, 55116 Mainz
• Familiensonntag „Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern“ für Kinder ab 6 Jahren, Führung 2 EUR, Drucken 2 EUR, 3,50 EUR für Erwachsene.
• Buchung vorab per Mail besuch.gm@stadt.mainz.de oder telefonisch unter 06131/123411
• Die Termine für den Familiensonntag und für den Druckladen findet ihr im Veranstaltungskalender.

Mitbringsel/Souvenirs

Wir haben uns aus dem Gutenberg-Museum Kühlschrankmagnete mitgenommen. Die Jungs wollten unbedingt die mit einem Ausschnitt aus der schönen Gutenberg-Bibel, mir gefielen die Lesezeichen.

 

 

 

 

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Mein Lesetipp

Wenn ihr euch mit euren Kindern näher mit Gutenberg und den beweglichen Lettern beschäftigen möchtet, schaut doch mal in Johannes Gutenberg und das Werk der Bücher* aus der Reihe Kinder entdecken berühmte Leute vom Kindermann Verlag rein. Hier wird die Geschichte des Buchdruck-Erfinders mit schönen Illustrationen in einem hochwertigen Hardcover erzählt. Lesealter 8 bis 12 Jahre, man kann das Buch aber auch prima vorlesen.

 

Für die größeren Kids empfehle ich den Kinderkrimi Johannes Gutenberg und die verschwundenen Lettern*, welcher mit dem Homer-Preis in Bronze ausgezeichnet wurde. Aufmerksam wurde ich auf das Buch, da eine der beiden Autorinnen Gita Edelmann in Bonn lebt und bereits einen coolen Beethoven-Krimi für Kinder geschrieben hat.

 

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