Ihr wollt mit euren Kindern nach Paris? Vielleicht das erste Mal? Hier gebe ich euch Tipps für die Planung eurer Städtetour und zeige euch, wie der Trip für die ganze Familie zum Erlebnis und für die Kleinen nicht zu anstrengend wird.
Paris – eine der meistbesuchten Städte der Welt mit 50 Millionen Touristen jährlich. Trotzdem ist und bleibt sie meine große Liebe. Seit meiner Kindheit begleitet mich Paris, wie eine gute Freundin, in jeder Phase meines Lebens. Unzählige Male war ich dort.
Und nun sollten unsere beiden Jungs Paris kennenlernen. Ich war so aufgeregt! Vielleicht sogar aufgeregter als die beiden. Es war nicht einfach nur ein Städtetrip, och, fahren wir mal mit den Kids nach Paris. Es war so viel mehr! Unseren Kindern „mein“ Paris zeigen. Die Stadt, in der ich als Kind gelebt habe, in der ich studiert habe, in der ich mit dem Papa verliebt an der Seine entlang flanierte, die mich von allen Städten bis heute immer noch am meisten fasziniert.
Es war mir daher besonders wichtig, unseren ersten Familientrip nach Paris ganz auf die Kinder auszurichten. „Paris mit Kindern” eben. Nicht nur die Must-Sees im Eiltempo abhaken. Unsere Jungs sollten die Stadt von ihrer schönsten Seite kennenlernen, spielerisch entdecken, eintauchen, genießen. Und vielleicht genauso lieben lernen wie ich.
Und so ganz nebenbei habe ich festgestellt, dass nicht ICH unseren Jungs Paris gezeigt habe, sondern sie UNS, nämlich von einer ganz anderen Seite: Paris mit Spielplätzen, Paris mit Picknick und Eis, Paris mit vielen lustigen Geschichten, Paris mit ganz viel Lachen und Zeit, Paris als Familie.

Ich zeige euch in diesem Beitrag, wie ihr euch mit euren Kids auf das Abenteuer Städtereise vorbereiten könnt und gebe euch Tipps wie ihr möglichst stressfrei unvergessliche Familienmomente in Paris erlebt.
Gut zu wissen
Die Hauptstadt Frankreichs ist eine der bedeutendsten Städte Europas. Mit 2,11 Millionen Einwohnern ist Paris die viertgrößte Stadt der EU, der Ballungsraum umfasst 12,5 Millionen. Die Stadt selbst ist mit 105 Quadratkilometern relativ klein und die am dichtesten besiedelte Großstadt Europas. Auf einen Quadratkilometer kommen etwa 20.000 Einwohner.
Paris ist eines der europäischen Zentren für Mode, Kultur, Kunst und Gastronomie. Das Herz der Stadt, die Île de la Cité mit Notre-Dame, wurde schon im 3. Jh. v. Chr. besiedelt. Durch den Sonnenkönig Ludwig XIV. und das prunkvolle Hofleben in Versailles war Paris Zentrum des Landes und wurde zum Vorbild für viele europäische Königshäuser. Die Französische Revolution 1789 beendete die absolutistische Monarchie. Im 19. Jahrhundert führte die Industrialisierung zu einem enormen Bevölkerungswachstum. Sechs Weltausstellungen und die Belle Époque sollten der Stadt Ansehen und weltweite Bewunderung bescheren. Das Stadtbild ist geprägt durch die Hausmann’sche Architektur des 19. Jahrhunderts, breite Boulevards, viele kleine Straßencafés und die Seine.
Paris ist aber auch eine der touristischsten Städte Europas. Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm, Sacré Cœur, Notre-Dame oder der Louvre ziehen jährlich fast 50 Millionen Touristen in die Stadt.
Gemeinsam mit den Kids planen
Paris will wegen seiner Beliebtheit und dem hohen Andrang an Touristen gut organisiert sein. Plant gemeinsam mit euren Kids, was ihr euch anschauen wollt. Kinder freuen sich, wenn sie in die Vorbereitungen mit einbezogen werden. Macht sie im Vorfeld ein wenig vertraut mit der Stadt. Nicht alles in Paris ist romantisch und die vielen Menschenmassen können auch abschrecken. Lasst eure Kids teilhaben an dem Abenteuer Städtereise!
Unsere kleinen Entdecker haben sich vorher mit der Stadt beschäftigt und sich Paris in Büchern angeschaut. Den Eiffelturm fanden sie schon immer spannend. Ihnen zu zeigen, da fahren wir hin, dort oben auf den Eiffelturm gehen wir rauf, und die Entfernung von zu Hause bis nach Paris mit dem Finger auf dem Globus nachzufahren, das gibt den Kids schon mal eine gute Vorstellung.

Toll zur Vorbereitung ist der Reiseführer Paris für kleine Entdecker* von National Geographic Kids, der im März 2023 erschienen ist. Er bietet tolle Ausflugsideen, kindgerechte Routenvorschläge, schöne Illustrationen, viele interessante Geschichten, Suchspiele und eine hübsche Hardcover-Aufmachung. Dadurch hat das Ganze den Charakter eines Bilderbuchs. Unseren Jungs gefällt’s! Ab 6 Jahre.
Paris für kleine Entdecker. Reiseführer für Kinder: National Geographic Kids; für Kinder ab 6 Jahren (Gebundene Ausgabe)
von Celli, Daniela (Autor)
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Paris ist zwar groß, aber sehr klar im Aufbau: Wie ein Schneckenhaus sind die Arrondissements um das Herz der Stadt, die Île de la Cité mit Notre-Dame, angeordnet. Schaut euch mit euren Kids in Ruhe vorher an, was es in welchem Arrondissement zu entdecken gibt. So gewinnen auch die Kleinen einen ersten Überblick und sind nicht zu sehr von der Großstadt überfordert.
Von National Geographic gibt es einen schönen Familienreiseführer Paris mit Kindern*, der die Sehenswürdigkeiten von Paris übersichtlich nach den Arrondissements aufzeigt. Klappt man den unteren Teil hoch, erfährt der Leser was das jeweilige Arrondissement an familienfreundlichen Restaurants oder Spielmöglichkeiten mit den Kids bereit hält. Leider aktuell nicht aufgelegt und nur gebraucht erhältlich.
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Unter der Woche nach Paris reisen
Versucht die Wochenenden zu umgehen! Paris ist eine Stadt für den klassischen Wochenendtrip und dann so viel voller als unter der Woche! Die meisten Sehenswürdigkeiten haben am Wochenende einen viel größeren Besucherandrang und sind damit auch stressiger für die Kids. Versucht zumindest die Hotspots wie Eiffelturm, Montmartre, Louvre etc. nicht auf einen Freitag oder Samstag zu legen.
Wir waren während meiner ersten Schwangerschaft eine ganze Woche im Marais. Am Wochenende strömten die Touristen in Scharen durch das Viertel, man kam kaum noch in die vielen schönen Läden hinein. Und dann am Dienstag war das Quartier so viel ruhiger und entspannter.

Im Zentrum von Paris übernachten
Übernachten mit Kindern in Paris? Gar nicht so einfach bei der endlosen Auswahl an Hotels und anderen Unterkünften. Wir schlafen am liebsten in Appartements. So können wir uns flexibel selbst versorgen. Die Hotel-Frühstücke sind meist eh nicht so gut und kosten extra. Außerdem habe ich tatsächlich in einem Appartement ein bisschen mehr das Gefühl, in Paris zu „leben”, wenn auch nur für kurze Zeit. Ich bin natürlich genauso Tourist wie die 50 Millionen anderen auch. Trotzdem. Wir haben gerne unseren eigenen Rhythmus was Ausschlafen, Frühstücken usw. betrifft.
Habt bei der Wahl eurer Unterkunft die nächst gelegene Metro-Station im Blick. Sie sollte nicht allzu weit entfernt sein. Das spart lästiges Gepäcktragen bei der Ankunft bzw. Abfahrt und ihr müsst mit den Kids nicht so weit laufen, wenn ihr eure Touren durch Paris startet.

Ein Appartement im Quartier Latin oder Marais
Wir sind gerne mittendrin, um die Stadt hautnah zu erleben. Das hat vor allem mit Kindern große Vorteile, weil ihr nicht so lange Strecken zurücklegen müsst. Meine liebsten Viertel sind das Quartier Latin (5. und 6. Arrondissement) und das Marais (3. und 4. Arrondissement). Von hier aus kann man vieles prima zu Fuß erkunden, die Viertel sind noch sehr ursprünglich, haben viele Geschäfte und es gibt zig kleine Restaurants in Fußreichweite. Das ist abends mit den oft müden Kids wirklich einfacher.

Beim letzten Mal hatten wir ein Appartement mitten im Quartier Latin, das Studentenviertel rund um die Sorbonne. Die Lage war grandios: an der Kreuzung Boulevard Saint-Michel und Boulevard Saint-Germain. Gleich nebenan gibt es einen Monoprix der bis Mitternacht geöffnet hat. Hier haben wir uns täglich mit Wasser, Obst oder anderen Leckereien für unterwegs eingedeckt. Ein Stück den Boulevard Saint-Michel entlang zur Seine erblickt man schon die ehrwürdige Notre Dame.
Schaut bei der Wahl eurer Unterkunft, ob ein Park oder ein Spielplatz in der Nähe ist. Das Appartement im Quartier Latin lag ein paar Minuten entfernt vom Jardin du Luxembourg. Dort konnten sich die Jungs in dem Großstadt-Trubel immer mal wieder austoben. Drei Mal waren wir in meinem liebsten Pariser Park, bis er am Ende fast schon etwas Vertrautes für unsere Kinder hatte.

Das Appartement wird leider nicht mehr auf Airbnb angeboten. Aber ihr könnt dort die Suche nach einer geeigneten Unterkunft nach den Pariser Stadtvierteln eingrenzen.
Familienfreundliche Unterkünfte in Paris
Eine Übersicht über kinderfreundliche Hotels in Paris hat das Frankreichwebazine aufgelistet.
Eine weitere familienfreundliche und in der Nähe des Eiffelturms gelegene Unterkunft ist das Hôtel Family Résidence 75 mit Studios und Hotelzimmern. Allerdings habe ich dort noch nie eine freie Wohnung gefunden. Versucht euer Glück!
Familienfreundlich ist auch das Meininger Hotel Paris Porte de Vincennes. Hier gibt es Familienzimmer, einen großen Aufenthaltsraum mit Kicker, Games etc. und entspannte Zeit für die Eltern. Liegt allerdings etwas am östlichen Stadtrand von Paris.
Mit dem Zug nach Paris fahren
Der Zug ist und bleibt für Paris einfach die beste Verbindung und Möglichkeit, mitten in der Stadt anzukommen. Der Eurostar (bis 2023 Thalys) fährt von Köln nach Paris in sage und schreibe 3.20 Stunden. Man ist von uns aus schneller in Paris als in Hamburg! Also gerade mit Kindern finde ich den Zug die bequemste und beste Art nach Paris zu reisen.
Der Eurostar bedient die deutschen Bahnhöfe Köln, Düsseldorf, Essen, Duisburg, Dortmund und Aachen. Je früher ihr bucht, desto günstiger sind die Tickets. Ihr könnt sie bei Eurostar sechs Monate vorher buchen und habt dann auch freie Platzwahl. Vor allem die Feiertagswochenenden sind sehr begehrt.
- Kinder unter 4 Jahren reisen umsonst und brauchen kein Zugticket, es sei denn ihr möchtet einen eigenen Platz für das Kind.
- Für Kinder von 4 bis 11 Jahren sind die Tickets für Reisen zwischen Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland rund 50% günstiger.
- Kinderwagen können kostenlos mitgenommen und zusammengeklappt in der Gepäckablage in Sitznähe abgestellt werden.
- Alle Züge sind mit Wickeltischen ausgestattet. Sie befinden sich in den Wagen 7, 17 und 27. Wenn ihr in der Nähe sitzen möchtet, bucht entsprechend eure Plätze.
Praktisch für Familien sind die Sitzgruppen mit Tisch, aber von denen gibt es natürlich nur eine begrenzte Anzahl und man sollte schnell sein. Alle Infos zu Reisen mit Kindern im Eurostar findet ihr unter folgendem Link.
Hinweis: 2023 ist aus dem Thalys der Eurostar geworden. Seit 1995 fuhren die legendären roten Züge. Die fusionierte Unternehmensgruppe Eurostar-Gruppe meinte aber, der Name Eurostar sei bekannter. Also, ich werde da ehrlich gesagt ein wenig wehmütig. „Mit dem Thalys nach Paris” – das war schon fast ein geflügeltes Wort. Na immerhin die Farbe rot ist geblieben.
Ihr könnt auch von Frankfurt, Mannheim, München oder Stuttgart mit dem TGV nach Paris fahren. Ab Dezember 2024 ist Berlin erstmals mit einem Direktzug der Deutschen Bahn nach Paris verbunden. Allerdings beträgt die Fahrtzeit rund acht Stunden. Fahrkarten ab 59,99 Euro in der 2. Klasse und 69,99 Euro in der 1. Klasse.
Mit dem Auto nach Paris
Wir waren tatsächlich noch nie mit dem Auto in Paris. Den Autofahrern wird es auch nicht leicht gemacht, denn in den letzten Jahren hat die Stadt ihre Verkehrs- und Umweltpolitik erheblich verschärft, um den Autoverkehr zu reduzieren und damit die Luftqualität zu verbessern. Wer also mit dem Auto nach Paris fährt, sollte die einzelnen Auflagen wie Parkgebühren, Umweltplaketten und Geschwindigkeitsbegrenzungen gut im Blick haben. Sonst wird’s teuer! Was ihr zum Autofahren in Paris beachten solltet ist auf der Seite des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz e.V. (ZEV) ausführlich zusammengestellt.
Eine Übersicht über die Parkhäuser in und um Paris, auch in Verbindung mit Shuttle und der Möglichkeit direkt zu reservieren, findet ihr unter folgendem Link. Einfach die Adresse eurer Unterkunft, Ankunftszeit und Fahrzeugtyp eingeben und schauen, welche Parkmöglichkeiten in der Nähe zur Verfügung stehen.
Sämtliche Tickets vorher online buchen
Gerade bei den Hotspots in Paris ist es unumgänglich, die Ticktes vorher online zu buchen. Den Besuch des Eiffelturms beispielsweise könnt ihr zwei Monate vorher reservieren. Für den Louvre werden unter anderem private Familientouren angeboten (z. B. Getyourguide) oder Tickets mit bevorzugtem Einlass, so dass ihr nicht so lange in der Schlange stehen müsst. Kinder sind im Louvre für den regulären Besuch generell frei, die Tickets müssen aber trotzdem gebucht werden, um den Besucherandrang zu regulieren. Auch hier sollte man früh sein.
Auch angesagte Restaurants müssen mittlerweile lange im Voraus gebucht werden. Das macht so eine Städtetour in Paris natürlich sehr unflexibel. Plant daher nicht zu viele Must Sees – lasst euch auch einfach mal treifen durch die Stadt.
Unterwegs mit Kindern in Paris
Mit Kinderwagen in den öffentlichen Verkehrsmitteln
Paris ist NICHT kinderwagenfreundlich! Die Metrostationen haben häufig keine Aufzüge, unzählige Treppen, automatische Ticketschalter und hektische Fahrgäste. Meist warten Mütter mit ihren Kindern an den Treppen, bis jemand ihnen mit dem Kinderwagen hilft. Außerdem sind die Bürgersteige oft schmal, es gibt viele holprige Kopfsteinpflaster, hohe Bordsteinkanten, viele Menschen. Versucht es daher bei kürzeren Strecken mit einem Tragegurt. Praktisch ist ein Bollerwagen oder ein Buggy*, den man schnell zusammenklappen kann. Je kleiner, desto besser.
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Empfehlenswert mit Kinderwagen ist es, sich mit dem Bus in Paris fortzubewegen. Die Pariser Busse erlauben allerdings nur das Aufklappen von maximal zwei Kinderwagen. Hier seid ihr also auch mit einem schnell zusammenklappbaren Buggy gut bedient.
Die RER-Stationen (RER ist ein S-Bahnnetz für die Pariser Vororte) dagegen sind mit Aufzügen ausgestattet. Falls ihr also eine RER-Station in der Nähe eurer Unterkunft habt, ist diese mit Kinderwagen definitiv vorzuziehen. Wenn ihr in das Pariser Umland fahren möchtet (z. B. ins Disneyland) müsst ihr die RER nehmen. Es gibt fünf RER-Linien. Den RER-Plan findet ihr hier.
Ladet euch die RATP-App runter, die euch bei der Planung von Routen mit Kinderwagen hilft.
Navigo-Metrotickets
Die Pariser Metro ist ein denkbar einfaches U-Bahn-System. Es umfasst an die 300 sehr nahe beieinanderliegende Stationen auf einer Strecke von fast 220 Kilometern. Die Metrolinien sind nach Farben und Nummern sortiert, die Fahrtrichtung hat jeweils einen Ortsnamen. Die zentrale Metrolinie 1 bringt euch mitten durchs Zentrum.
Mein Tipp: Die Metrostation Châtelet ist eine der größten und wirklich riesig! Hier seid ihr in einem Labyrinth von U-Bahn-Schächten und Laufbändern unterwegs. Wir versuchen sie meist mit den Kids zu umfahren und steigen lieber an einer kleineren Station ein/aus.
Den Metroplan könnt ihr euch auf der RATP-Seite runterladen.
Die Metrotickets in Papierform werden komplett abgeschafft (für mich definitiv mit Wehmut verbunden – nach jedem Paristrip hatte man in irgendwelchen Taschen Metrotickets, die man gerne als Lesezeichen verwendet hat). Die Papierfahrkarten werden durch das Navigo-System ersetzt. Der Navigo-Pass ist eine Chipkarte, die im gesamten öffentlichen Verkehr in Paris und Umgebung genutzt werden kann. Per NFC-fähigem Smartphone kann man sich auch die App runterladen und diese jederzeit wieder aufladen. Alle nützlichen Infos zum Navigo-System sind auf der Seite der île de France mobilités aufgeführt.
Wir haben das Navigo-System bei unserem Paristrip im Juni 2025 erstmals ausprobiert. Dabei haben sich so einige Probleme ergeben. Wenn ihr die Navigo-App (Île-de-France Mobilités) auf das Smartphone herunterladet, könnt ihr nämlich leider keine Familienkarte kaufen. Ihr solltet pro Person ein eigenes Gerät haben – das Laden mehrerer „Pläne” auf ein Gerät klappte nicht so ganz! Wir kämpften daher mit Smartphone 1 und 2 plus einer Smartwatch. Trotzdem funktionierten die bereits gekauften Tickets häufig an den Metroschranken nicht. Manchmal muss man das bereits gekaufte und entwertete Ticket nochmal scannen (z. B. wenn man aus der Metrostation zu den Gleisen des Gare du Nord will). Das hat bei uns nicht funktioniert! Wir mussten, obwohl schon bezahlt, wieder Tickets über die App kaufen, nur um durch die Schranke zu kommen.

Wir empfehlen daher unbedingt die Navigo Chipkarte an einem Schalter in den Metrostationen pro Familienmitglied zu kaufen. Sie kostet 2 EUR das Stück und kann beliebig mit Tickets an den Schaltern aufgeladen werden (2,10 EUR pro Ticket). Bei den Kids reduziert sich der Preis (1,25 EUR). Ihr braucht dafür zwar einen Schalter, aber an den meisten Stationen sind diese besetzt. Es gibt auch immer noch am Automaten Papiertickets zu kaufen. Wir hatten anfangs ein 10er Carnet für 14,90 EUR zur Sicherheit geholt, welches wir auch wegen der nicht immer funktionierenden App brauchten. Mit der Chipkarte könnt ihr täglich schauen, ob ihr überhaupt Tickets braucht. Wir waren an manchen Tagen zu Fuß unterwegs, so dass sich das Metrofahren erübrigte.
Falls ihr erstmal nur ein Metroticket für den Weg zu eurer Unterkunft braucht, könnt ihr dieses auch im Eurostar Café kaufen (in Form von Navigo-Fahrkarten). Das spart Zeit und nichts ist nerviger, als am überfüllten Bahnhof mit den Kids in einer langen Schlange für ein Metroticket anzustehen.
Mit der Metrolinie 6 oder dem Bus spazieren fahren
Ihr möchtet mit euren Kindern ein wenig spazieren fahren? Die Hop-on-Hop-off Busfahrten sind ziemlich teuer. Wie wäre es, wenn ihr einfach ein wenig Metro fahrt? Die Metrolinie 6 ist eine der längsten in Paris. Sie verbindet die Haltestelle Charles de Gaulle Étoile im Westen mit der Haltestelle Nation im Osten.
Das Besondere an der Linie 6 ist, dass sie die Hälfte der Strecke oberirdisch fährt. Ihr habt dabei grandiose Aussichten auf Paris! Vor allem zwischen den Haltestellen Passy und Bir-Hakeim. Dann fährt die Metro nämlich über die Seine und ihr erhascht einen wundervollen Blick auf den Eiffelturm. Also, wenn ihr ihn bisher noch nicht besichtigt habt, könnt ihr hier einen ersten Blick auf ihn werfen. Unsere Jungs waren total begeistert! Ahhhhh, der Eiffelturm!

Außerdem könnt ihr mit der Buslinie 39 eine kleine Sightseeing-Tour durch Paris machen, ohne in die überfüllten und touristischen Hop-on-hop-off Busse zu steigen. Das geht natürlich auch, wenn ihr am Bahnhof ankommt und zu eurer Unterkunft fahrt. Denn mit der Navigo-App könnt ihr alle Verkehrsmittel in Paris nutzen wie ihr möchtet und überall einsteigen – allerdings benötigen Metro und Bus/Tram wieder unterschiedliche ‚Pläne‘. Der Vorteil bei dem Bus ist, dass ihr euer Gepäck nicht in die Metro-Stationen rauf und runter schleppen müsst und gleich zu Beginn eine kleine Besichtigungstour durch Paris macht.
Den Fahrplan zur Buslinie 39 für den Gare du Nord findet ihr hier.
Hinweis: Derzeit sind rund um den Gare du Nord einige Baustellen und die Bushaltestellen daher verlegt (Juni 2025). Für uns war das bei der Ankunft eine kleine Odyssee mit Kids und Koffern. Checkt entweder vorher, wo sich die Bushaltestelle jetzt genau befindet oder nehmt die Metro, bis sich die Lage entspannt hat.
Weniger ist manchmal mehr
Für einen entspannten Paris-Aufenthalt mit Kindern sollte man auch mal ein paar Sehenswürdigkeiten weglassen. Den Kids ist das egal. Sie müssen nicht alles von Paris gesehen haben. Lasst sie zwei bis drei Sachen mit aussuchen, die sie unternehmen möchten und versucht nicht den ganzen Tag durchzutakten. Es geht vielmehr um einen ersten Eindruck, darum, ein bestimmtes Gefühl bei den Kindern für Paris zu erwecken. Ihr werdet sicherlich nochmal nach Paris kommen.
Plant insgesamt viel mehr Zeit ein, wenn ihr mit Kindern dort seid. Für den Aufenthalt an sich und auch für die Unternehmungen vor Ort. Wir waren beim ersten Mal mit unseren Jungs eine ganze Woche in Paris. Das ist natürlich Luxus, wir hatten aber so viel mehr Zeit für die Stadt und für uns als Familie. Hetzt nicht bloß über ein Wochenende nach Paris und versucht euren Kids die Stadt im Schnelldurchlauf zu zeigen. Das geht in den meisten Fällen schief. Zumal ihr wegen des Touristenandrangs und den damit verbundenen Warteschlangen viel länger braucht. Für den Besuch des Eiffelturms beispielsweise solltet ihr einen halben Tag einplanen, für den Louvre einen ganzen. Möchtet ihr zum Disneyland fahren, ist dies auch ein ganztägiger Ausflug. Nehmt euch Zeit, bucht lieber eine Übernachtung mehr, gebt euch und den Kids die Möglichkeit, Paris in Ruhe kennenzulernen.
Spielplätze, Spielpausen und Spaziergänge
Versucht bei euren Touren durch Paris Spielrunden für die Kids einzubauen. Gerade für kleine Kinder ist so ein Tag voll Sightseeing anstrengend. Paris hat so viele schöne Karussells, Parks und Spielplätze. Der Jardin du Luxembourg beispielsweise ist ein Paradies für Kinder, wo sie Segelboote anschubsen, auf einem Karussell fahren und Ringe aufspießen, Ponyreiten oder auf einem großen Spielplatz spielen können. Schaut doch mal in den Beitrag über meinen liebsten Park in Paris rein. Oder in den Tuilerien gibt es Trampoline, ein Karussell und einen Spielplatz. Gönnt euren Kleinen immer mal wieder eine Spielpause mit kindgerechten Attraktionen. Sie werden es euch danken und die Hotspots gleich viel motivierter mit euch zusammen machen.
Geht mit euren Kids durch Paris spazieren, ohne zig Mal die Metro zu wechseln und von Hotspot zu Hotspot zu hetzen. Es gibt wunderbare Spaziergänge in Paris, bei denen ihr viel von der Stadt seht, ohne die Kids zu überfordern. Zwei schöne Touren mit Spielplätzen und Spielmöglichkeiten stelle ich euch in meinem Beitrag Flanieren durch Paris mit Kindern – unsere schönsten Streifzüge mit Spielplätzen vor.
Lasst eure Kids Paris erleben, in die Stadt eintauchen. Flaniert, macht irgendwo ein Picknick, geht an der Seine spazieren, vor allem am Abend. Paris wird nicht umsonst die Stadt des Lichts genannt. Die beleuchteten Brücken und die besondere Atmosphäre finden auch Kinder faszinierend.

Die kostenfreien Museen für Kids checken
Viele Museen in Paris sind für Kinder kostenfrei! Und sie bieten tolle Aktionen für les enfants. Checkt also unbedingt im Vorfeld, ob die Museen für euch interessant sind und bucht entsprechend früh die Tickets. Denn auch wenn die Kids umsonst reinkommen, müsst ihr trotzdem die Karten vorher buchen. Eine Übersicht über die Museen mit kostenfreiem Eintritt zeigt die Webseite nachparis.de.

Der Louvre ist beispielsweise für Kinder kostenlos. Hier werden viele familienfreundliche Unternehmungen angeboten. Auch die Fondation Louis Vuitton hat richtig coole Workshops und Veranstaltungen für Kids im Programm. Hier lohnt allein die Architektur einen Besuch und der nahe gelegene bei den Pariser Familien sehr beliebte Freizeitpark Jardin d’Acclimatation.
Hinweis: Mit den Tickets für die Fondation Louis Vuitton habt ihr automatisch freien Eintritt in den Jardin d’Acclimatation! Hier müssen die Fahrgeschäfte dann allerdings separat bezahlt werden.
Außerdem bieten zig Museen in Paris am ersten Sonntag im Monat kostenfreien Eintritt, auch für die Erwachsenen. Allerdings ist es an diesen Tagen dann auch voller. Buchen müsst ihr die Tickets trotzdem online. Die Webseite parisjet’aime bietet hier eine Übersicht. Außerdem findet ihr auf der Seite weitere kostenfreie Aktivitäten für Kinder in Paris. Museen, Veranstaltungen, Vorführungen und Workshops für Familien werden übersichtlich aufgelistet.
Essen gehen mit Kindern in Paris
Es gibt eine riesige Auswahl an Restaurants in Paris, welche tendenziell kinderfreundlich sind. Ich empfehle die kleinen Restaurants. Und hier bin ich wieder bei meinen Lieblingsvierteln Quartier Latin oder Marais. Wir hatten nie Probleme, abends kleine, bezahlbare Restaurants zu finden. Dort, wo die Studenten essen gehen.

Bei schönem Wetter solltet ihr unbedingt picknicken. Frankreich ist eine Picknick-Nation! Es gibt überall in Paris wunderschöne Parks, wo ihr euch hinsetzen, etwas essen und trinken könnt, während eure Kinder spielen. Wir haben auf unseren Touren daher immer eine dünne Picknickdecke* dabei, die man als kleines Päckchen zusammengefaltet in der Handtasche schnell griffbereit hat. Holt euch unterwegs einfach ein wenig Baguette und Käse. Et voilà!
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Schöne Parks und Plätze zum Picknicken sind der Jardin du Luxembourg, der Jardin des Plantes und die Place des Vosges im schönen Marais-Viertel.

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