Der magische Mont-Saint-Michel in der Normandie zieht seit jeher seine Besucher in den Bann. Mittlerweile sind es jährlich 2,8 Millionen. Ein Klosterberg vor dem Kollaps. Und trotzdem ist er jeden Besuch wert. Auch mit Kindern.
Schon aus 30 Kilometer Entfernung kann man den Granitfelsen inmitten seiner Bucht am Horizont erkennen – den 157 Meter hohen Mont-Saint-Michel, der mit seiner Kegelsilhouette jede Fahrt an der Nordküste Frankreichs wie ein vertrauter Freund begleitet.
Bei einer unserer Provence-Touren hatten wir einmal beim Trüffelessen eine französische Familie aus dem Pays Basque kennengelernt. Als wir uns über unsere Frankreichreisen und über all die Orte austauschten, die wir besucht haben, meinte Monsieur: „Es gibt drei Dinge, die jeder Tourist in Frankreich gesehen haben sollte – den Eiffelturm, Carcassonne und den Mont-Saint-Michel”. Na, damit machten wir das Trio dann ja heute komplett.
Seit 1975 ist der majestätische Klosterberg UNESCO-Welterbe und nach dem Eiffelturm das meist besuchte Bauwerk Frankreichs. Wir wussten also im Vorfeld, dass es dort sehr voll wird, steigen doch jährlich knapp drei Millionen Menschen den beeindruckenden Felskegel hinauf. Mit ein wenig Planung und Glück kann der Besuch aber zum unvergesslichen Erlebnis werden. Auch mit Kindern. Ich zeige euch in diesem Beitrag, was ihr beachten solltet und gebe euch Tipps, wie der Besuch des Mont-Saint-Michel zu einem schönen Familienausflug wird.
Comment s’y rendre? – Wie kommt man hin?
Von Bonn aus sind es ungefähr 800 Kilometer bis zum Mont-Saint-Michel. Zunächst fahrt ihr über die A13, ab Caen nehmt ihr dann die A84. Für Bahnreisende geht es nach Paris, dort steigt ihr um und fahrt mit dem TGV weiter nach Rennes. Von hier aus kann man sich einen Mietwagen leihen. Oder man fährt weiter bis Pontorson, dem zum Klosterberg nächstgelegenen Bahnhof, und von da aus weiter mit dem Shuttlebus. Sämtliche Busverbindungen findet ihr hier.
Wir haben uns den Mont-Saint-Michel auf dem Weg in unseren Bretagne-Urlaub angesehen und in der Nähe eine Zwischenübernachtung in einem Chambre d’Hôtes eingelegt.
Le Mont-Saint-Michel (Taschenbuch)
von Dalmaz, Gérard (Autor)
Preis: 14,00 €
5 gebraucht & neu ab 14,00 €
Übernachtung in der Nähe des Klosterbergs
Ich empfehle euch, mit euren Kindern in der Nähe des Mont-Saint-Michel zu übernachten, denn dann könnt ihr am anderen Tag gleich nach dem Frühstück zu einem Besuch aufbrechen. Auf unserer diesjährigen Tour in die Bretagne waren wir ein letztes Mal außerhalb der Schulferien unterwegs und wollten diesen Umstand nutzen, endlich einmal den berühmten Mont-Saint-Michel zu besuchen. Wir hatten uns daher bewusst für einen Zwischenstopp in der Nähe entschieden. Nach etwa 700 Kilometern übernachteten wir in dem Ort Cahagnes, gleich hinter Caen. Das zauberhafte Chambre d’hôtes Etang Fleuri kann ich euch leider nicht mehr empfehlen, da es dauerhaft geschlossen ist. Aber schaut doch mal hier – es gibt viele schöne Unterkünfte in der Nähe des Klosterbergs. Unseres war sehr ländlich gelegen, das fanden wir nach der langen Autofahrt genau das Richtige für unsere Jungs.
Unsere Gastgeberin Sophie empfahl uns zeitig aufzustehen und zu versuchen so früh wie möglich am Klosterberg zu sein, um dem täglichen Ansturm zu entgehen. Denn gegen Mittag kommen die ganzen Reisebusse und dann wird’s voll, meinte sie. Wir starteten direkt nach dem Frühstück.
Bon à savoir – gut zu wissen
Der Mont-Saint-Michel im Département Manche in der Normandie liegt etwa ein Kilometer vom Festland entfernt auf einem kreisrunden Granitkegel in der Mündungsbucht des Flusses Couesnon. Rennes im Süden ist eine Autostunde entfernt, Paris im Osten 375 Kilometer.
Die Insel ist 55.000 Quadratmeter groß. Bis in die 1960er Jahre lebten in dem Kloster Benediktiner. Derzeit hat die Insel etwa 30 Einwohner und seit 2001 auch wieder Ordensleute. Die Abtei konnte sich sämtlichen Angriffen der Engländer im 100jährigen Krieg erwehren, was den Kult des Pilgerorts noch größer werden ließ. Während der französischen Revolution diente der Klosterberg als Gefängnis.
Der Mont-Saint-Michel
Aber was macht den Mont-Saint-Michel denn nun so besonders? Es ist zum einen seine Bedeutung als „magischer Glaubensberg des Abendlandes”. Im Mittelalter gehörte der Mont-Saint-Michel zu den wichtigsten Zielen christlicher Pilger – nach Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela. Der Wallfahrtsort strahlt bis heute eine unglaublich mystische Anziehungskraft aus. Zum anderen macht ihn seine Lage inmitten des Meeres so einzigartig. Mit einem Tidenhub von zwölf Metern hat die Bucht um den Mont-Saint-Michel die höchsten Gezeitenschwankungen in Europa. An 50 bis 70 Tagen im Jahr wird der Heilige Berg komplett vom Meerwasser umspült und somit zur Insel.
Das war nicht immer so. Seit dem Bau der Deichstraße 1879 strömten Ebbe und Flut nicht mehr ungehindert. Mit dem Eingriff des Menschen in das Ökosystem drohte der Klosterberg zu verlanden. Seit 2006 hat man den Mont-Saint-Michel langsam wieder dem Meer zurückgeführt – mit einem gigantischen Rückbauprojekt. Für diese Renaturierung wurden namhafte Architekten beauftragt und Millionensummen investiert.
La Merveille – das Wunder
Der Mont-Saint-Michel hat etwas Märchenhaftes, Magisches und Mystisches zugleich. Schon der französische Schriftsteller Guy de Maupassant bezeichnete ihn als Märchenschloss: «Je l’avais vu d’abord de Cancale, ce château de fées planté dans la mer ».
Möglich wurde das Wunder durch eine Sturmflut im 8. Jahrhundert gemacht, welche die Landverbindung zu dem Granitberg wegspülte. Die Abteikirche geht auf die Stiftung des Bischofs Aubert zurück, dem im Jahre 708 der Erzengel Michael erschien und ihm auftrug, auf dem 78 Meter hohen Felskegel eine Andachtsstätte zu errichten. Kurz darauf schenkte der Papst dem Bischof einige Reliquien aus Rom und damit begannen die Pilgerreisen. Ab dem 10. Jahrhundert, als sich Benediktinermönche hier niederließen, entstanden im Laufe der Jahrhunderte das Kloster, die Abtei und das Dorf. Eine architektonische Meisterleistung.
Die Baustelle auf dem Berg hatte sich unglaublichen Herausforderungen zu stellen. Der Granitstein, aus dem das Kloster besteht, musste mit Booten herbei geschafft und in die Höhen des Berges transportiert werden. Für die Menschen damals im Mittelalter war diese Bauleistung unvorstellbar, so dass sie das Vorhaben La Merveille nannten – das Wunder. 500 Jahre später war das Kloster auf dem Berg errichtet.
Aufstieg zur Abtei
Obwohl wir so früh dort waren, standen wir bereits bei den Shuttle-Bussen Schlange und pilgerten mit Hunderten von Touristen zum Berg. Je näher man ihm kommt, umso mehr strömen die Besucher an einem vorbei. Unglaublich!
Wenn man die Stelzenbrücke überquert, welche im Übrigen von einem Stuttgarter Architekturbüro entworfen wurde, und ein Foto vom Berg machen will, hat man ständig einen Ellenbogen oder einen Kopf im Bild. Ich empfehle euch jetzt schon jede Menge Fotos zu machen, denn leerer wird’s nicht.
Durch die Porte de l’Avancée gelangt man zunächst in das Dorf hinein. Der Aufstieg über die steilen Treppenwege ist nicht unbeschwerlich. Mit Babys/Kleinkindern empfiehlt sich daher ein Tragegurt oder eine Kraxe. Jede Stufe bringt einen näher zur Abteikirche und damit näher zum Licht. Unterwegs hat man von den Terrassen und Türmen immer wieder herrliche Ausblicke auf die Bucht.
Bald stößt man auf die Église Saint-Pierre aus dem 11. Jahrhundert mit einem Höhenunterschied von 50 Metern zum Meeresspiegel. Weiter oben der Châtelet, ein Verteidigungsbau aus dem 14. Jahrhundert, dann die Salle des Gardes. Danach muss man Eintritt zahlen.
Oben angekommen, war der Andrang für die Eintrittskarten überschaubar und wir kamen relativ schnell in die Abteikirche hinein. Glück gehabt! Im Sommer und/oder an den Wochenendenden empfehle ich euch auf jeden Fall die Tickets vorher online zu reservieren. La Merveille – das Wunder. Die Abteikirche mit dem goldenen Heiligen Michael auf der Turmspitze ist das krönende Highlight des Klosterbergs.
Der gotische Sakralbau aus dem Jahre 1211 hat auf drei Ebenen sechs Säle, Kapellen, Krypta, Dormitorium, Tretrad u.v.m. Die Abteikirche wurde auf der Felsspitze 80 Meter über dem Meeresspiegel auf einer Plattform angelegt.
Rittersäle, Kirchengewölbe und Türme – man schwebt förmlich über dem Meer. Wir haben uns für die Jungs unterwegs immer kleine Abenteuergeschichten ausgedacht, vor allem in dem imposanten Rittersaal. Unser Großer ist außerdem überall, wo es erlaubt war, mit Freude herum geklettert. Eine richtige Festung eben.
Ihr solltet die Abtei für euch entdecken, daher möchte ihr hier gar nicht allzu viele Bilder und Informationen einstellen. Sie sollen euch lediglich einen Eindruck von dem Wunder ‚La Merveille‘ geben. Zeigen möchte ich euch aber noch den wundervollen Kreuzgang mit versetzten Spitzbogenarkaden. Er diente als Verbindung zwischen den einzelnen Gebäuden und als Gebetsstätte. Unvergleichlich schön ist der Kreuzgang und allein schon die Mühe des Aufstiegs wert.
Besonders schön aber ist das Licht. Fast schon magisch wirkt es in den jahrhundertealten Gemäuern. Lasst es auf euch wirken, nehmt euch die Zeit und versucht diese Stimmungen einzufangen.
Auf dem Rückweg habt ihr von den Terrassen einen wunderschönen Rundblick über die Bucht. Vor allem auf der Nordseite des Berges abseits der Touristenströme erwarten euch die schönsten Bilder.
Hier könntet ihr beispielsweise ein kleines Picknick mit euren Kindern machen. In den Klostergärten ist es auch meist nicht so voll.
Grande Rue
Durch die Porte de l’Avancée geht es die Grande Rue hinauf, das einzige Sträßchen auf dem Berg, dessen Fachwerkhäuser zum Teil noch aus dem Mittelalter stammen. Gott sei Dank hatten wir bereits die Abtei besichtigt und waren wieder unten angekommen, denn auf dem Rückweg strömten die Massen durch das Tor und quetschten sich durch die engen Gassen. Ich war ganz schön froh, dass Mr. Swan bereits mit den Jungs draußen war und die beiden im Watt spielten.
In der Grande Rue passiert man Geschäfte, Souvenirläden, Crêperien und Restaurants. Alles Mögliche kann man hier finden von Metallschildern über Schneekugeln mit dem Heiligen Michael bis hin zu überteuerten Süßigkeiten.
Am Fuße des Mont Saint-Michel thront La Mère Poulard. Seit 1888 hat die Biscuiterie dort ihren Sitz mit Keksen, Crêperien und einem Restaurant. Untrennbar gehört sie zur Geschichte des Mont-Saint-Michel dazu. Die Omelettes werden seit 130 Jahren nach einem geheimen Rezept hergestellt. Aber – lasst es. Ihr werdet euch nur ärgern. Das ist für meine Begriffe absoluter Touri-Nepp und hoffnungslos überteuert. Ein Omelette (!) für schlappe 40 Euro aufwärts, ein Kaffee für 8 Euro. Bringt euch lieber was zum Essen mit und macht irgendwo auf dem Berg ein Picknick. Mit der grandiosen Aussicht auf die Bucht und etwas Auslauf für die Kinder ist das auch viel schöner.
Ich habe mir bei Mère Poulard eine von den zugegebenermaßen recht kitschigen Keksdosen gekauft. Aber zum einen mögen wir die französischen Butterkekse (sablés), zum anderen sind diese Dosen so praktisch und vielseitig verwendbar. Unser Großer liebt sie! Was man da für wunderbare Schätze drin verstauen kann.
Nützliches
Die Touristeninformation liegt gleich hinter der Porte et logis du Roi.
- Adresse: Office de Tourime, Grande Rue, 50170 Le Mont-Saint-Michel
- Öffnungszeiten: täglich 10.00 bis 17.00 Uhr, donnerstags ab 14.00 Uhr.
Parken und Ankunft
- Man kann nicht mehr direkt an den Klosterberg ranfahren. Seit 2016 stehen dem Besucher auf einem großen Gelände 4.000 Parkplätze zur Verfügung, von da geht’s mit dem Shuttlebus weiter. Für die Familien mit Kleinkindern unter euch empfehle ich P10 oder P11, die sind am nächsten an den Shuttlebussen dran. Der Parkplatz für Wohnmobile liegt am weitesten entfernt, Übernachtungen sind hier nicht gestattet. Man zieht zu Beginn ein Ticket und entrichtet die Parkgebühr beim Verlassen des Geländes an den Kassenautomaten. Der Shuttlebus Le Passeur (Preis ist in den Parkgebühren inbegriffen) fährt rund um die Uhr ca. 15 Minuten bis zum Klosterberg.
- Die Parkgebühren richten sich nach der Parkdauer. Ein 24-Stunden-Ticket kostet in der Nebensaison 12 Euro, in der Hauptsaison 25 Euro pro Pkw. Eine Übersicht über die Parktarife findet ihr hier.
- Mit dem Fahrrad überquert ihr den West-Damm zum Mont-Saint-Michel. Man kann die Räder allerdings nicht an der Stelzenbrücke oder am Fuße des Berges abstellen, sondern nur an den vorgesehenen Fahrradständern am Parkplatz (für Räder kostenlos). Von da aus kann man dann auch den Shuttle-Bus nehmen oder zu Fuß gehen.
- Zu Fuß geht ihr einen der drei Wanderwege La Lisière, Les Berges du Couesnon oder La Caserne. Mit Foto-Stopps muss man hier etwa 40 bis 50 Minuten einplanen.
- Oder ihr fahrt mit der Pferdekutsche La Maringote, allerdings nur im Sommer.
Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten der Abtei sind:
- April, Mai, Juni und September montags bis samstags 9.30 bis 18.30 Uhr, sonntags bis 18.00 Uhr, Juli und August täglich 9.30 bis 19.00 Uhr, Oktober montags bis samstags 9.30 bis 17.30 Uhr, sonntags bis 17.00 Uhr, November bis Februar täglich 10.00 bis 17.00 Uhr, in den französischen Schulferien und März bis 17.30 Uhr.
- Letzter Einlass ist eine Stunde vor Ende der Besichtigungszeit.
- Das Kloster ist geschlossen am 1. Januar, 1. Mai und 25. Dezember.
Eintrittspreise
Bis zur Salle des Gardes könnt ihr kostenlos hinaufgehen, danach müsst ihr für die Abtei Eintritt zahlen.
- Erwachsene 11 EUR, Kinder sind frei.
- Jeden ersten Sonntag im Januar, Februar, März, November und Dezember ist der Eintritt kostenlos!
- In der Hauptsaison unbedingt vorher die Tickets kaufen, dann könnt ihr an den wartenden Besucherschlangen einfach vorbeimarschieren. Erwerben könnt ihr die Tickets hier. Bis einen Monat vor dem Termin buchbar.
- Tiere dürfen in die Abtei nicht mitgenommen werden, auch nicht in einer Tragetasche. Ausgenommen sind Blindenhunde. Ihr könnt aber mit euren Hunden zum Klosterberg wandern und sie an der Leine durch das Dorf führen. Wenn ihr in die Abtei möchtet, müsst ihr die Hunde in der Tieraufbewahrung auf dem Parkplatz abgeben (ca. 8 EUR/Tag).
Touren und Wanderungen
- Es werden verschiedene geführte Touren angeboten. Speziell für Familien mit Kindern von 7 bis 12 Jahren gibt es La Visite famille. Buchen könnt ihr die Tour hier.
- Für Kinder von 7 bis 13 Jahren hat die Touristeninformation eine Rätseltour entworfen (in Französisch) mit 30 Fragen rund um den Mont Saint Michel. Pro Heft 4,50 EUR.
- Ihr könnt es auch den vielen Pilgern gleichtun und bis zum Klosterberg durch das Watt laufen. Die Durchquerung des Watts vom Festland dauert etwa vier Stunden – auf traditionelle Weise barfuß.
- Man sollte diese Tour allerdings nicht ohne einen erfahrenen Führer machen, da das Watt in Teilen gefährlichen Treibsand (sables mouvants) aufweist und die Flut extrem schnell in die Bucht läuft. Wattwanderer müssen trotz Warnungen immer wieder aus der Luft gerettet werden. Vorher also unbedingt in die Gezeitenpläne schauen.
- Eine Auswahl geführter Touren Traversées de la baie unterschiedlicher Länge findet ihr hier.
- In den Sommermonaten gibt es wie an so vielen Orten in Frankreich die wunderbaren Licht- und Tonspektakel. Im Juli und August finden am Mont-Saint-Michel die Promenades Nocturnes statt. Nachtschwärmer können von 19.30 Uhr bis Mitternacht mit beeindruckenden Licht- und Toneffekten die Abtei bewundern – mit weniger Touristen als tagsüber .
Meine Tipps
- Nutzt die Nebensaison für einen Besuch! Wenn ihr schulpflichtige Kinder habt vielleicht in den Oster- oder Herbstferien. Oder eure Sommerferien starten schon im Juni bzw. enden im September.
- Vermeidet die Stoßzeiten! Diese sind vor allem im Sommer von 11 bis 16 Uhr.
- Versucht morgens oder abends zu kommen. Dann ist es bedeutend leerer. Von April bis Oktober öffnet die Abtei bereits um 9.30 Uhr. Bis ihr mit dem Shuttlebus am Berg und zu Fuß oben an der Abtei seid, dauert’s. Also könnt ihr schon früh morgens mit euren Kindern starten. Die Parkgebühren sind in den Morgen- und Abendstunden auch ein paar Euro günstiger, ab September am Abend sogar kostenfrei.
- Macht einen Zwischenstopp oder eine Zwischenübernachtung in der Nähe des Mont-Saint-Michel und startet direkt nach dem Frühstück. Je früher ihr dort seid, desto besser.
- Plant für einen Ausflug auf den Mont-Saint-Michel Minimum vier Stunden ein.
- Erkundigt euch früh genug, ob ihr bei Ebbe oder Flut den Berg besucht bzw. wann die Flut einsetzt. Es ist ein einzigartiges Schauspiel die Flut vom Berg aus zu beobachten. Ihr könnt jederzeit den Berg über die Stelzenbrücke begehen oder verlassen. Nur bei einem Gezeitenkoeffizient von 110 ist der Berg für ca. eine Stunde zu Fuß nicht mehr zu erreichen.
- Wanderungen durch die Bucht auf gar keinen Fall ohne Führer machen!
- Den Gezeitenkalender könnt ihr hier einsehen.
- Der Berg ist nicht mit Kinderwagen oder Bollerwagen zu besteigen. Hier ist ein Tragegurt oder eine Kraxe für die Kleinen sinnvoll.
- Zieht euch festes Schuhwerk an und denkt bei sonnigem Wetter an eine Kopfbedeckung und Sonnencrème, vor allem für eure Kids.
- Packt euch etwas zum Essen ein und macht irgendwo auf dem Berg ein kleines Picknick. Viele Restaurants auf dem Berg sind überteuert und Touristennepp.
- Lasst euch in der Abtei ein wenig Zeit und versucht diese wahnsinnig tollen Lichtstimmungen einzufangen.
- Kauft eine kitschige Keksdose bei Mère Poulard.
Unser Fazit
Ein Besuch des Mont-Saint-Michel lohnt unbedingt, auch mit Kindern. Unsere beiden Jungs haben die Tour prima mitgemacht. Sogar unser Junior, der sich anstandslos im Tragegurt den Klosterberg hinauf und in der Abtei herumtragen ließ. Und so durften die beiden noch ein wenig im Watt vorm Klosterberg spielen. Barfuß, so wie es die Pilger-Tradition will.
Der Mont St. Michel ist einfach nur mystisch schön und wie eine Zeitreise ins Mittelalter. Beim nächsten Mal würden wir uns ihn aber gerne mit weniger Touristen oder aus der Ferne bei einer Wattwanderung ansehen. Wenn unsere Kinder größer sind und wir wieder außerhalb der Ferien reisen können, fahren wir mal in den nicht so überlaufenen Wintermonaten hierhin. Ziehen uns warm an, wappnen uns mit einem schönen Vin chaud und warten auf die Flut. Dann sehen wir uns dieses einmalige Schauspiel und die einzigartigen Bilder an, wenn der Klosterberg sich im Wasser spiegelt. Und vielleicht gibt es dann noch am Abend einen schönen Sonnenuntergang dazu. Das haben wir uns ganz fest vorgenommen …
Bonne lecture – mein Lesetipp
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Wenn ihr des Französischen mächtig seid, eure Kinder ein wenig Französisch können oder es lernen wollen, empfehle ich euch das französische Kinderbuch ist ein kleiner Hase, der den Kindern u.a. die Sehenswürdigkeiten und Regionen Frankreichs erklärt. Hier entdeckt er den Mont-Saint-Michel. Die Reihe ist echt super niedlich gemacht, mit nett illustrierten Seiten und einem unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnis.
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Hallo Ihr Bonnet,
so oft waren wir schon in der Bretagne und haben uns immer vor den Touristenmassen am Mont Saint Michel gefürchtet.
Aber dieses Jahr steht es auf der Agenda, übernachten wir an der nicht allzu weit entfernten Smaragdküste.
Danke für den Artikel und die Tipps!
Kathrin
Merci bien, liebe Kathrin! Ich drücke euch die Daumen, dass es nicht zu voll wird. So oder so ist der Mont-Saint-Michel ein ganz besonderes Erlebnis. Viel Spaß auch an der traumhaften Smaragdküste!