Im äußersten Zipfel der Bretagne liegt das Département Finistère. Die bretonische Riviera lockt mit herrlichen Sandstränden und Schauplätzen aus den Bannalec-Krimis. Trotz des launisch-bretonischen Wetters erlebten wir hier mit unseren Kindern ganz zauberhafte Momente.
Nach einer Woche an der traumhaften Côte de Granit Rose, ging es für uns weiter in den Süden der Bretagne nach Fouesnant bei Concarneau.
Die Bannalec-Fans unter euch werden die Ecke kennen, denn hier lässt der Autor seinen Kommissar Dupin ermitteln. Aber nicht nur wegen der Krimi-Schauplätze sollte diese Region auf eurer Bucketlist für die Bretagne stehen: Die herrlichen Badestrände und familienfreundlichen Ferienorte eignen sich wunderbar für einen Urlaub mit Kindern.
Bannalec-Krimis
Jean-Luc Bannalec ist das Pseudonym für den Autor Jörg Bong, welcher in Frankfurt am Main und im bretonischen Finistère lebt. Seine Romane um den koffeinabhängigen, kauzigen Kommissar Dupin werden international gefeiert und wurden bereits verfilmt. Die Krimis haben viel Lokalkolorit, spiegeln die Landschaft, die Bretonen und ihre Eigenarten wider. Der Autor erhielt zahlreiche Auszeichnungen, auch von den Franzosen.
Für diese Tour wollte ich mal einen der Bestseller kennenlernen und entschied mich für den ersten Band Bretonische Verhältnisse, der hier in der Ecke spielt. Zu den ganzen Schauplätzen zu pilgern, das lag uns eher fern. Warum ich aber in diesem Beitrag einige Passagen aus dem Krimi zitiere*, ist dem Wetter zu schulden. Denn während wir in Fouesnant tagelang regelrecht eingeregnet wurden, fand ich immer wieder in dem Buch so treffende Formulierungen, was das launisch-bretonische Wetter betrifft. Bannalec schafft es trotz der Wetterkapriolen beim Leser eine Sehnsucht nach dieser rauen Region hervorzurufen.
Außerdem unternahmen wir Ausflüge nach Concarneau und Pont-Aven, die Handlungsorte des Romans.
Fouesnant
Infos zur Anfahrt und zur Bretagne im Allgemeinen könnt ihr meinem Blogpost über den ersten Teil unserer Bretagne-Tour an der Côte de Granit Rose entnehmen. Von Trégastel bis Fouesnant sind es 150 Kilometer – eine gemütliche Autofahrt von etwas mehr als zwei Stunden. Wenn ihr durch Lannion kommt, empfehle ich euch in die Markthallen zu gehen. Sie bieten eine große und schöne Auswahl an Lebensmitteln. Mit dem Zug fahrt ihr von Paris Montparnasse bis Quimper, von da aus weiter mit der Buslinie 42 nach Fouesnant. Den Busfahrplan findet ihr hier.
Das Département Finistère im Nordwesten Frankreichs nannten die Römer Finis Terrae, das Ende der Erde. Es liegt an der äußersten Spitze der bretonischen Halbinsel. Der Ort Fouesnant hat etwa 10.000 Einwohner und gehört zu den beliebten Seebädern an der Atlantikküste. Eingebettet in die Cornouaille, eine geschichtsträchtige Landschaft, hat Fouesnant einen hervorragenden Cidre. Der Apfelwein trägt hier sogar eine eigene geschützte Herkunftsbezeichnung, nämlich AOC Cidre de Cornouaille.
Campingplatz La Roche Percée
Wir bezogen in Fouesnant für eine Woche ein Mobil-Home auf dem Campingplatz La Roche Percée. Der familiäre Platz ist eher klein, aber fußläufig zum Meer gelegen und daher mit Kindern ideal. Die Jungs fühlten sich hier auf Anhieb wohl.
Der Spielplatz besteht überwiegend aus Hüpfburgen. Für die Kinder natürlich toll. Sie sollten sich aber als keine gute Wahl bei Dauerregen in der Bretagne erweisen.
Die Poolanlage ist nicht riesig, aber ausreichend mit kleineren Kindern. Schön ist, dass es ein kleines Hallenbad gibt. Das sollte uns im Laufe der Woche ungeahnte Rettung versprechen.
Die ersten Tage hatten wir noch richtig schönes Wetter, wenn auch mit teils bedrohlich wirkenden Wolken am Himmel. Am Pfingstsamstag wurde es so warm, dass wir den Nachmittag am Pool verbringen konnten. Die Jungs probierten gleich mal ihre neuen Bodyboards aus und planschten vergnügt im Wasser. Der Campingplatz füllte sich. Es schien, dass viele Franzosen über Pfingsten einen Kurzurlaub mit ihren Kindern in der Bretagne machten.
„Dupin war jedes Mal aufs Neue fasziniert, wie jäh das Wetter umschlagen konnte. Es war ein Spektakel. Aus einem ganz unverdächtig strahlenden, warmen Morgen, an dem man schwören würde, nun hat sich der Sommer auf Wochen mit einem stabilen Hoch festgesetzt, konnte innerhalb einer halben Stunde unversehens ein herbstlich anmutender Regen- und Sturmtag werden (…)“.
- Camping La Roche Percée, Beg Meil – 30 Hent Kerveltrec, 29170 Fouesnant
- Es gibt Mobil-Homes mit 1, 2 oder 3 Zimmern in zwei verschiedenen Kategorien (Standard und Confort).
Flohmarkt – Vide-Grenier
Am Sonntag war in Fouesnant Flohmarkt. Vide-grenier heißen sie in Frankreich – „den Dachboden leeren”. Wieder einmal so eine wundervolle Wortschöpfung der französischen Sprache. Die Bretonen wissen, warum sie ihre Flohmärkte in Hallen abhalten. Hier in Fouesnant musste man ein paar Euro Eintritt zahlen. Am Eingang saßen nette, ältere Damen, die kassierten und dabei Rosé aus Plastikbechern tranken. Yeah!
Ich liebe die französischen Flohmärkte! Man kommt den Franzosen hier sehr nahe, führt nette Gespräche, es gibt selbst gebackenen Kuchen. Das hat was von einer lokalen Veranstaltung. Man kennt sich. Ich bin ein großer Fan von diesem alten Steingut, welches es auf den Flohmärkten in Frankreich gibt und das zu sehr günstigen Preisen. Auch unsere Jungs wurden fündig – ein Baumeister-Set und ein riesiger Kran. Da freute sich doch der Papa, wo unser Auto eh schon pickepacke voll war.
Eine Übersicht der aktuellen Flohmarkt-Termine in Frankreich findet ihr unter folgendem Link. Einfach auf die entsprechenden Départements klicken.
Plage de Kerveltrec
Wie auch in Trégastel, war die Plage de Kerveltrec nicht weit von unserem Campingplatz entfernt und wir konnten mit den Jungs zu Fuß hinunter gehen. Die Buchten sind hier an der Küste der Bretagne einfach nur atemberaubend schön! Ein Paradies. Wir hatten den Strand fast für uns allein. Nur Badewetter, das hatten wir leider nicht. Stattdessen waren Matschhosen und Fleecejacken angesagt. Den Kindern machte das aber nichts aus.
Die Küste zeigte sich uns in ihren schönsten Farben. Wir sammelten Muscheln, warfen Steine ins Meer und die Jungs kletterten glücklich auf den Felsen umher. Das waren ganz besondere Familien-Momente.
Und dann kam der Regen.
Nach dem sonnigen Pfingstsonntag ging es los. Und der Regen wollte einfach nicht aufhören. Stundenlang, tagelang schüttete es wie aus Eimern. Unser Mobil-Home erwies sich als keine gute Wahl für solch ein Wetter. Alles wurde feucht-klamm und man hatte nicht genügend Platz. Die Jungs hatten irgendwann keine Lust mehr auf „unser Häuschen“.
Ein wenig Rettung versprach das Mini-Hallenbad auf dem Campingplatz oder mal ein bisschen Einkaufen im Super U. Wenn ich morgens beim Accueil unseres Campingplatztes das bestellte Baguette abholte, ging ich an zusammengefallenen, nassen Hüpfburgen vorbei, aus denen sämtliche Luft gewichen war. Als würden sie die Tristesse noch symbolisch verstärken. Monsieur sah jedes Mal besorgt zum Himmel hinauf und fluchte.
„In der Bretagne ist das Wetter schön – fünf Mal am Tag, eine Art patriotisches Mantra. Nur die Bretonen selbst durften indes über das bretonische Wetter schimpfen oder lachen; wenn es andere taten, wurde es als sehr unhöflich empfunden. Das verhielt sich, wie Dupin in den nun fast drei Jahren hier gelernt hatte, mit allem „Bretonischem“ so.“
Schließlich packten wir die Jungs warm ein und erkundeten mit unserem Bollerwagen die umliegenden Orte. Zur großen Freude von Mr. Swan, denn der wollte eigentlich nach der recht unternehmungsreichen ersten Woche hier mal ein bisschen ausspannen.
Keramik und Karussell in Quimper
Mit 63.000 Einwohnern ist die Hauptstadt des Départements Finistère vor allem für ihre Fayencen (kunsthandwerklich hergestellte Keramik) bekannt und seit dem 5. Jahrhundert Bischofssitz. Außerdem ist Quimper die Heimat der blau-weißen Ringelpullis von der 1938 gegründeten Firma Armor Lux.
Quimper hat eine schöne Altstadt mit der Cathédrale Saint-Corentin, mittelalterlichen Fachwerkhäusern und kleinen Brücken, die sich über den Fluss Odet spannen. Das Zentrum ist überwiegend Fußgängerzone – Kinder können hier ungestört laufen. Die Fayencen, die an den Fassaden der schmucken Häuser hängen, werden seit 400 Jahren per Hand hergestellt und verziert.
Als wir so durch die Gassen schlenderten, kam uns eine Familie mit zwei kleinen Jungs entgegen. Ich sah die Mutter an, sie sah mich an, wir gingen einander vorbei, drehten uns nochmal um und dann – „Hey, wir kennen uns doch von …“. Das war doch tatsächlich eine Mutti aus Bonn, mit der ich mal einen Kinder-Turnkurs zusammen gemacht habe. Irre, oder? Die Welt ist ein Dorf! Sie erzählte, dass sie ihre Elternmonate hier verbringen. Und worüber haben wir uns unterhalten? Dass man in der Bretagne mit Kindern auf jeden Fall neben einer Waschmaschine einen Trockner im Ferienhaus braucht. Wie Recht sie doch hatte.
Besonders schön für Kinder ist das Karussell Le P’tit Quimpérois direkt bei der Kathedrale. Die nostalgischen Fahrzeuge sind Jules Vernes-Romanen entnommen. Unsere Jungs waren begeistert, als sie das Karussell sahen, und drehten Runde um Runde. Ein echtes Highlight bei dem trüben Wetter!
- Carrousel Jules Verne Le p’tit Quimpérois & confiserie 1900, Place Saint-Corentin, 29000 Quimper
- Täglich geöffnet, auch sonn- und feiertags.
Wenn ihr an dem Pâtissier und Chocolatier Larnicol vorbeikommt, solltet ihr unbedingt eine Kouignette probieren. Das sind Teilchen aus Blätterteig, die in verschiedenen Varianten von Larnicol angeboten werden. Sie schmecken auch sehr lecker im Ofen aufgewärmt mit einer Kugel Vanilleeis. Der Schokoladenkünstler Larnicol gründete 1985 die Bäckerei in Quimper und erhielt den Titel Meilleur Ouvrier de France. Wir konnten den Macarons im Schaufenster nicht widerstehen und nahmen aus der riesigen Auswahl ein paar Klassiker mit.
- Maison Georges Larnicol, 19 rue Kéréon, 29000 Quimper
- täglich 9.00 bis 20.00 Uhr, sonntags und montags bis 19.30 Uhr
Am Abend gingen wir noch einmal zu unserem Strand hinunter. Kalt war es, aber immerhin sollte es für eine kurze Zeit mal trocken bleiben. Als wir den Weg zum Strand hinunter spazierten, schien durch die dunklen Wolken die Sonne hindurch. Als wolle sie mit aller Kraft das Grau besiegen und ein wenig Licht auf die Erde bringen. Das war wirklich unglaublich schön! Nicht nur, weil man sich über ein paar Sonnenstrahlen freute, sondern weil die gesamte Szenerie in ein ganz besonderes Licht getaucht wurde. Sowas hatten wir so noch nie gesehen.
„Das Licht, das sich jetzt am Abend wandelte, war magisch. Die Farben von Zauberkraft, alles strahlte intensiv, warm und sanft dabei. Golden. Es schien, als würde sich die Sonne in ihren letzten Stunden vor dem Untergehen entscheiden, auf geheimnisvolle Weise durch ihr Licht die Dinge einmal selbst leuchten zu lassen, so kam es Dupin immer vor. Die Dinge wurden nicht beleuchtet, sie leuchteten aus sich heraus. Dupin hatte nirgends auf der Welt je solch ein Licht gesehen wie in der Bretagne. Er war sich sicher, dass dies ein Hauptgrund für die Maler gewesen sein musste, hierhin zu kommen.“
Die Hafenstadt Concarneau
Concarneau mit etwa 20.000 Einwohnern gehört zu den meistbesuchten Orten in der Bretagne. Berühmt ist die Inselstadt für ihre von Festungsmauern umschlossene Altstadt. Auch hier ist man auf den Spuren des Kommissar Dupin unterwegs, den Bannalec in seinen Krimis in Concarneau ermitteln lässt. Zahlreiche überwiegend deutsche Krimifans reisen jedes Jahr zu den Schauplätzen. Das macht den Ort leider auch noch touristischer. Mit Kindern lohnt sich dennoch ein Besuch, denn die Festungsstadt lockt mit Piratenartikeln, Kanonen und vielen kleinen Gassen zum Entdecken.
Höhepunkt der lebhaften Hafenstadt ist die Ville close, eine mauerumschlossene Stadt, die wie eine schwimmende Festung auf einem Felsen im Meer liegt. Ihre schmalen Pflastergassen sind von Granithäusern mit bunten Fensterläden, Crêperien und Boutiquen gesäumt.
Unsere Jungs liefen neugierig durch die Gassen, auf der Suche nach Piraten oder anderen gefährlichen Bewohnern der Festung. Berühmt sind auch die Ölsardinen in Konserven, welche hier in allen möglichen Variationen angeboten werden. Concarneau ist bekannt für seine bedeutende Fischfangtradition.
Im Juni war der Andrang in der Stadt zum Glück überschaubar. Denn seit Erscheinen der Bannalec-Krimis ist der ohnehin überlaufe Ort noch voller. Uns interessierten die Schauplätze des Krimis eher weniger. Aber Concarneau selbst ist gerade zu dieser Jahreszeit ohne die vielen Touristen in den engen Gassen wirklich schön. Die Jungs hatten vor allem an dem alten Brunnen auf dem Platz Spaß. Und tatsächlich zeigte sich auch mal die Sonne und es blieb trocken.
Umgeben mit seinen stattlichen Mauern aus dem 14. bis 17. Jahrhundert liegt die Altstadt im Becken des Fischereihafens – der drittgrößte Frankreichs. Nur zwei Brücken verbinden die Insel mit dem Festland. Wir gingen auf der Festungsmauer Remparts spazieren, von wo aus man schöne Ausblicke auf die Stadt und den Hafen hat. Segelboote und Fischkutter schaukelten im Wind auf dem Meer. Falls ihr länger bleibt: Es gibt ein Fischerei-Museum Musée de la Pêche und ein Aquarium Marinarium, welche wir aber beide nicht besucht haben.
Am Quai d’Aiguillon mit Blick auf die Festung von Concarneau steht ein nostalgisches Karussell Carrousel 1900, welches dort seit vielen Jahren seine Runden dreht. Hier solltet ihr unbedingt mit euren Kindern hin! Unsere Jungs fanden das Karussell klasse und wir waren ganz verliebt in die beiden mit ihren Ringelpulli, die Festungsmauern von Concarneau im Hintergrund.
Der Künstlerort Pont-Aven
Pont-Aven mit etwa 2.800 Einwohnern zählt zu den Publikumsmagneten in der Bretagne. Bannalec hat den Ort in seinem ersten Krimi zum Handlungsort und damit bekannt gemacht.
Berühmt war Pont-Aven allerdings schon vorher, denn Paul Gauguin lebte hier in den 1880er Jahren und gründete mit einer Gruppe von französischen Malern die École de Pont-Aven. Die Künstler lebten in kleinen Pensionen, beglichen Kost und Logis oftmals mit ihren Werken. Überall sieht man heute Galerien, die Landschaftsmalereien oder auch moderne Kunst anbieten, Cafés, Restaurants und Souvenirläden.
„Absurd“, dachte Dupin, als er im Wagen saß, „das ist vollkommen absurd.“ Ein Mord in Pont Aven. Im Hochsommer, kurz vor der Saison, die den Ort zu einem großen Freilichtmuseum werden ließ, wie man in Concarneau spottete. Pont Aven war die reine Idylle. Der letzte Mord in dem pittoresken für Dupins Geschmack viel zu pittoresken Dorf, das Ende des 19. Jahrhunderts durch seine Künstlerkolonie, vor allem natürlich durch Paul Gauguin, ihr prominentestes Mitglied, weltweit berühmt geworden war und sich nun in jedem Reiseführer Frankreichs und jeder Geschichte der modernen Kunst wiederfand, musste Ewigkeiten zurückliegen.
Der malerische Ort liegt an einem Bach, welcher ehemals von etwa 14 Wassermühlen gesäumt war. Die idyllische Natur und die Bretonen mit ihren pittoresken Trachten sollten den Malern um Gauguin zahlreiche Motive bieten. Das Hôtel Central, der Tatort in dem Krimi, ist ein fiktiver Name für das Hôtel und Restaurant Les Ajoncs d’Or, in dem Gauguin tatsächlich wohnte.
„Es war malerisch. Dupin vergaß es immer wieder. Das kleine Pont-Aven zerfiel auf erstaunliche Weise in zwei Teile. Den oberen Teil und den unteren am Hafen – genauer: in den Fluss und das Meer, die, obwohl sie so nahe beieinanderlagen, ganz gegensätzliche Landschaften, Eindrücke und Stimmungen erzeugten. Er war sicher, dass auch dies die Künstler fasziniert hatte.“
In Pont-Aven ist auch die berühmte Bisquiterie Traou Mad ansässig (kein Bretagne-Urlaub ohne Kekse!). Da das Wetter wieder einmal umschlug und es regnete, warteten meine drei Jungs im Auto und ich ging eine Weile alleine durch den Künstlerort.
- Bisquiterie Traou Mad, 10 Place Paul Gauguin, 29930 Pont-Aven
- Täglich 10.00 bis 12.30 Uhr, 14.00 bis 19.00 Uhr
Beeindruckende Buchten um Beg-Meil
Am Ende unserer Reise zeigte sich das bretonische Wetter doch noch versöhnlich. Ich glaube, Frankreich wollte mich nicht mit trüben Erinnerungen gehen lassen. Mr. Swan schlief am Nachmittag, weil wir beschlossen hatten, nachts nach Hause zu fahren. Das haben wir noch nie gemacht! Noch nie! Immer legen wir auf der Rücktour einen Zwischenstopp ein, um unsere Reise gebührend ausklingen zu lassen und uns noch einen weiteren wundervollen Ort in unserem Lieblingsland anzuschauen.
« Hélas, trois fois hélas! » Ich wage kaum es zu schreiben, aber eigentlich hatten wir für die Rücktour noch zwei Nächte in Rouen gebucht, wo zu der Zeit gerade die legendäre Armada stattfand. Kann man ja nachholen? Nicht ganz. Zum einen findet das Hafenfest mit den weltgrößten Segelschiffen nur alle paar Jahre in Rouen statt, zum anderen traditionell im Juni. Also nicht gerade in den Schulferien. Aber Mr. Swan hatte vom verregneten Frankreich die Nase voll und – stornierte kurzerhand unser Airbnb.
Während Papa also vorschlief, schnappte ich mir die Jungs und ging bei dem herrlichen Wetter den Sentier Côtier entlang. Von der Pointe de Beg-Meil bis zur Pointe de Cap-Coz ist die Küste einfach nur atemberaubend schön und bietet überall geschützte, sandige Buchten, die man oftmals ganz für sich alleine hat. Hätte es nicht die ganze Zeit so schön sein können? Oder zumindest für ein paar Tage?
Wir suchten uns eine kleine Bucht mit relativ flachem Wasser. Mit Kindern ist es hier so schön! Die Jungs hatten solch einen Spaß, planschten im Meer, entdeckten Krebse und andere kleine Tiere am Strand. Ich war ganz verzaubert von dem Moment, meine Jungs und ich an diesem herrlichen Flecken Erde. Jetzt mal ehrlich: Hättet ihr gedacht, dass diese Bilder aus der Bretagne stammen? Vergesst die Karibik – das Paradies ist hier! « Mille mercis ma belle France pour ce moment magique! ».
Bei strahlend blauem Himmel fuhren wir nach zwei Wochen Bretagne über den Pont de Normandie wieder nach Hause. Die Brücke hat mit 856 Metern die größte Spannweite in Europa. Sie verbindet seit 1995 die Städte Le Havre und Honfleur und ist das Tor zur Normandie.
Grotesk, dass das Wetter nun auf unserer Heimreise so schön wurde. Aber ich glaube la France, meine Freundin, wollte dass wir wiederkommen.
Es bleibt noch so viel zu entdecken von der schönen Bretagne. Auch und vor allem mit Kindern.
En Bretagne il fait beau plusieurs fois par jour.
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- Cidre aus Fouesnant (z. B. La Cidrerie Maison de Perguet, 32 Route de Perguet)
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* Die Zitate aus dem Krimi sind allesamt der Ausgabe Jean-Luc Bannalec – Ein Fall für Kommissar Dupin, Goldmann Verlag 2013, entnommen.
Bonne lecture – mein Lesetipp
Für die Bretagne möchte ich euch den DuMont Reiseführer Bretagne* empfehlen. Er ist übersichtlich, gut recherchiert und bietet tolle Touren an.
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Naturellement, in diesem Beitrag sollte als Leselektüre der viel zitierte Bannalec-Krimi Bretonische Verhältnisse: Kommissar Dupins erster Fall* ins Reisegepäck.
Bretonische Verhältnisse: Kommissar Dupins erster Fall | »Ein Muss für Bretagne-Urlauber« WDR 5 (Taschenbuch)
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À écouter – meine Musikempfehlung
Als Hörempfehlung habe ich für euch die CD Liberté Chérie* von Calogero. Das Stück On se sait par cœur lief während unseres Urlaubs in der Bretagne in den französischen Radiosendern rauf und runter. Écoutez – es hat einen super schönen und eingängigen Refrain!
Dieser Beitrag enthält Werbelinks, sogenannte „Affiliate Partnerlinks“. Über diese könnt ihr all unsere schönen Empfehlungen, die uns bei den Reisen begleitet oder die wir für euch entdeckt haben, erwerben. Ich erhalte damit – ohne Mehrkosten für euch – eine kleine Provision, mit der ihr meine Arbeit und diesen Blog wertschätzt. Merci beaucoup!
En Bretagne, il ne pleut que sur les cons
Unsere Erfahrung sind wenn nur kurze Regenschauer, die dann aber wieder verweht werden. Wir reisen mit unseren 4beinigen Kindern. Tägliche Kombi aus Kultur, Stadt und Strand (Spaziergang). Für alle wäre da Guédelon (Burgneubau mit alten Mitteln), Broceliande (König Artus, Merlin und märchenhafte Plätze – unbedingt bis zum Fluss/Bach wo Felsbrocken wie Murmeln abgelegt sind), Plage de Kermabec (scheint unendlich) und der Surfhotspot La Torche schließt an, Camaret-sur-mer (die alten Wracks am Hafen sind tolle Motive), Fort des Capucins (irrer Lost place), Tal der Heiligen, boah mir fällt noch soviel ein – was in 6 Besuchen so alles erlebt wird. In Kermabec werden direkt hinter dem Strand die Sandmöhren geerntet. In Carnac konnte man vor wenigen Jahren an die kleineren Menhire, so gibt es ein Foto mit auf dem Stein (Kletterziege liebt Felsen). Gesetze sind Frankreich halt eher eine Empfehlung (so auch am Fort de Capucins), ach Fort la Latte und die umliegenden Minihäfen an der Steilküste. Ich folge bei Insta @parisihanoian natürlich weil er wie wir einen Vizsla hat, aber die täglichen Bilder und Videos machen die Wartezeit bis zum Urlaub erträglicher und ich sehe jede Jahreszeit.
Salut Holger! Vielen Dank für deine vielen Erlebnisse in der Bretagne, die du mit uns hier teilst! Tatsächlich war diese Woche im Finistère sehr verregnet, was mit zwei Kleinkindern eine echte Herausforderung war. Trotzdem ist die Bretagne einmalig schön und nach einem Regenguss zeigt sich die Natur in ihren schönsten Farben. Unsere anderen Touren in der Bretagne waren sonniger und voller faszinierender Erlebnisse. Super, dass ihr bei Instagram gleichgesinnte Hundeliebhaber gefunden habt. Wir sind jedes Jahr mit unseren beiden Jungs in Frankreich unterwegs und erkunden immer wieder eine andere Region in diesem wundervollen Land. Wenn wir nochmal in die Bretagne fahren, nehmen wir deine tollen Tipps gerne mit. Und Guédelon steht auf unserer Frankreich-Bucketlist bereits ganz oben 😉 Salut aus Bonn, Steffanie