Der Dreifelder Weiher im nördlichen Rheinland-Pfalz ist ein wahres Kleinod. Drum herum gibt es viele pittoreske Orte zu entdecken. Gerade im Sommer findet man hier im Westerwald mit Kindern schöne Spiel- und Badeoasen.
Nach unserer großen Kanada-Tour wollte ich mit unseren Jungs noch ein paar Tage irgendwo in Deutschland verbringen. Eine Bekannte schwärmte vom Haus am See am Dreifelder Weiher. Na, den Dreifelder Weiher kannte ich. Und das Haus am See hatte mir auch meine Mutter schon oft empfohlen, weil man dort direkt am See Kaffee trinken oder essen kann und ein schöner Spielplatz dabei ist. Warum nicht also mal ein paar Tage im schönen Westerwald verbringen?
Wie kommt man hin?
Der Dreifelder Weiher liegt mitten im Westerwald im nördlichen Rheinland-Pfalz, zwischen Koblenz im Süden und Siegen im Norden. Er gehört zur kleinen Gemeinde Dreifelden, die wiederum Teil der Verbandsgemeinde Hachenburg ist. Von NRW erreicht ihr die Seenplatte über die Bundesstraße 8 Richtung Altenkirchen.
Für die Bus- und Zugreisenden wird es eine kleine Odyssee. Ihr müsst erst einmal (von Bonn aus) mit der Straßenbahnlinie 66 nach Siegburg, von da aus mit dem Regionalzug nach Au (Sieg). Dort steigt ihr um und fahrt wieder mit der Bahn nach Hachenburg oder Nistertal. Ab da geht es mit dem Westerwaldbus weiter in die entsprechenden Orte. Steinebach an der Wied wäre beispielsweise in der Nähe des Sees.
Der Dreifelder Weiher
Der Dreifelder Weiher ist mit 123 Hektar Oberfläche der größte Weiher in Rheinland-Pfalz und gehört zur Westerwälder Seenplatte. Um den See herum erstreckt sich ein 36 Kilometer langer Wander- und Radweg, der 7-Weiher-Weg. Aber der See lädt nicht nur zum Wandern und Radfahren ein. Im Sommer kann man hier herrlich baden. Gleich beim Haus am See gibt es eine schöne Badestelle, einen Spielplatz und einen Campingplatz.
Das Haus am See
Das Haus am See am Dreifelder Weiher ist Restaurant und Campingplatz in einem. Wir verbrachten drei Nächte in einer der beiden Ferienlodges. Daneben gibt es noch ein romantisches Weinfass direkt am Seeufer, welches sich für (verliebte) Paare eignet.
Das Häuschen ist urgemütlich eingerichtet. Es finden zwei bis vier Personen darin Platz. Ein Schlafzimmer hat ein mittelgroßes Doppelbett, das andere ist mit einem schmalen Etagenbett ausgestattet. Wir waren damals mit einer befreundeten Mami und deren Sohn am Dreifelder Weiher. Und ich muss im Nachhinein sagen für fünf Personen ist die Lodge definitiv zu klein. Man steht sich schon ziemlich auf den Füßen. Für eine Familie mit zwei Kindern ist sie komfortabler.
Auf dem Platz sind überwiegend Stellplätze und Dauercamper: Campingplatz-Feeling eben. Schön ist, dass die Kinder in Sichtweite zum Spielplatz laufen und spielen können. Wir hatten herrliches Wetter bei unserem Aufenthalt und frühstückten morgens auf unserer sonnigen Terrasse mit Blick auf den See.
Bei schönem Wetter kann man hier herrlich baden, mit dem Tretboot oder Ruderboot auf den See hinaus fahren oder die Kleinen können am Badestrand im Sand buddeln.
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- Haus am See Dreifelder Weiher, Seeburgerstraße 1, 57629 Steinebach an der Wied
- Ferienlodge für 2 bis 4 Personen (Mindestmietdauer 3 Übernachtungen) 75 EUR pro Nacht, 25 EUR Endreinigung.
Waldspielplatz Steinen-Dreifelden
Etwa 2,5 Kilometer vom Haus am See entfernt liegt der Waldspielplatz Steinen-Dreifelden in Steinebach an der Wied. Direkt am Spielplatz ist ein Parkplatz. Ihr könnt die Strecke vom Dreifelder Weiher aber natürlich auch wandern und lernt auf diesem Weg die nähere Umgebung und Natur kennen. Der Rundweg um den Dreifelder Weiher ist etwa sechs Kilometer lang und in ungefähr 1.30 Stunden gut mit Kindern machbar.
Der Waldspielplatz ist echt toll und hat unseren Jungs unheimlich gut gefallen. Die ganze Anlage ist sehr gepflegt und sauber (wenn die Leute nicht ihren Müll liegen lassen). Es gibt so viele coole Geräte, für jedes Alter ist etwas dabei. Hier können die Kids balancieren, klettern, schaukeln, hüpfen, buddeln.
Überall stehen ausreichend Tische und Bänke, denkt also vielleicht daran, etwas zum Picknicken mitzunehmen. Auch eine Toilette ist vorhanden. Plant besser ein wenig mehr Zeit ein: Wir haben unsere Jungs hier kaum wegbekommen.
Hinweis: Es gibt keine Mülltonnen oder sonstige Möglichkeiten zur Müllentsorgung, da die Wildtiere die Reste essen würden. Die Besucher werden also gebeten, ihren Müll mitzunehmen und zu Hause zu entsorgen.
- Waldspielplatz Steinen-Dreifelden, Seeburger Straße, 57629 Steinebach an der Wied
Ein Besuch in Hachenburg
Wer aus der Region kommt oder hier schon einmal war wird mit dem Ort direkt ein Bier in Verbindung bringen – das Hachenburger Pils. Die Familienbrauerei in Hachenburg ist immer noch inhabergeführt. Hier wird seit 1861 in der fünften Generation Bier gebraut. Man kann in der Brauerei alle möglichen Erlebnistouren buchen, ja sogar heiraten. Früher während meiner Jugend in Neuwied gab es auf den diversen Feten oft Hachenburger Pils zu trinken. Aus der Flasche hieß es dann „HabuFlabi”. Gute alte Zeiten. Mit unseren Jungs wollten wir aber lieber keine Brauerei-Besichtigung machen, sondern haben nur einen kurzen Abstecher dorthin unternommen.
Der kleine Ort Hachenburg mit etwa 6.000 Einwohnern ist unbedingt einen Besuch wert, denn er gilt als Kulturhauptstadt des Westerwalds. Das liegt an dem sehr pittoresken Stadtbild und an den vielen anspruchsvollen Kulturveranstaltungen.
Hoch oben thront das Schloss, welches 1180 vom Grafen Heinrich von Sayn als Burg gegründet wurde. Seit 1974 ist es im Besitz der Deutschen Bundesbank, die hier ihre Fachhochschule untergebracht hat. Man kann die Außengelände und den schönen Innenhof an Werktagen von 8 bis 18 Uhr besichtigen, am Wochenende nur im Rahmen einer Stadtführung.
Im Ortskern säumen den Alten Marktplatz viele schöne Giebelhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Der Marktbrunnen mit dem vergoldeten Saynschen Wappenlöwen in der Mitte des Platzes wurde 1626 aufgestellt. In der Wilhelmstraße mit urigen Fachwerkhäusern ist heute die Fußgängerzone.
Nach einem Großbrand im Jahre 1654 ließen die Grafen Stadt und Burg wieder aufbauen. Die Innenstadt Hachenburgs besitzt heute noch die Anordnung aus dem 17. Jahrhundert.
Essen im ‚Gasthaus zur Krone‘
Am alten Markt steht das Steinerne Haus, welches 1439 als einziges Gebäude aus Steinen errichtet wurde. Heute ist es das älteste aus Stein gebaute Gasthaus und beheimatet den Gastausschank der Hachenburger Brauerei sowie ein Hotel. Da es so schön zentral liegt, entschieden uns wir uns dort mit unseren Jungs zu essen.
Die Karte bietet Suppen und Salate, Deftiges aus der Brauhausküche, Schnitzel, Burger und Steaks. Wir entschieden uns für das Tagesgericht Bratkartoffeln mit Leberkäse und Spiegelei, die Jungs bekamen Fritten. Dazu gab es ein Hachenburger. Nein, kein HabuFlabi, sondern frisch vom Fass.
Lust auf eine Stadtführung? Die Stadt Hachenburg hat mehrere spannende Touren im Programm, von der Biertour bis zur historischen Stadtführung.
Zisterzienserabtei Marienstatt
Die Abteikirche von Marienstatt ist ein Zisterzienserkloster und gehört zur Gemeinde Streithausen. Sie liegt nur ein paar Kilometer von Hachenburg entfernt und sollte bei eurer Tour durch den Westerwald unbedingt auf dem Programm stehen.
1212 wurde das Kloster im heutigen Neunkhausen gegründet, 1220 begann man mit der Umsiedlung nach Marienstatt. Die Abteikirche gilt als älteste rechtsrheinische gotische Kirche in Deutschland. Marienstatt umfasst die Abtei, die größte Orgel im Westerwald, ein privates Gymnasium, eine Bibliothek, Brauhaus und Biergarten. In der Abtei leben derzeit 14 Mönche in einer Gemeinschaft.
Die Abtei liegt idyllisch in einem Tal an der Nister und zieht jährlich 10.000 Pilger in ihren Bann. Außerdem führt der 2008 eröffnete Westerwaldsteig am Kloster vorbei. So wundert es nicht, dass neben den Pilgern auch viele Wanderer hier einkehren. Besonders der von Bäumen gesäumte Weg zur Abtei ist wunderschön.
Wir spazierten ein wenig in der Klosteranlage und aßen in dem angrenzenden Biergarten bei sonnigem Wetter eine Brezel.
- Zisterzienserabtei Marienstatt, 57629 Marienstatt
- Das Brauhaus mit Biergarten ist geöffnet Dienstag bis Samstag 11 bis 22 Uhr, Sonn- und Feiertag ab 10.30 Uhr. Zu den Öffnungszeiten wird auch „außer-Haus-Verkauf“ angeboten.
Planschen in der Nister
Unweit der Abtei Marienstatt fließt die Nister, welche der Fuchskaute, dem höchsten Berg des Westerwalds, entspringt. Sie bildet zusammen mit Marienstatt einen Teil der Kroppacher Schweiz, ein Paradies für Wanderfreunde. Seit 1969 ist sie Teil des ausgewiesenen Landschaftsschutzgebietes Nistertal. Die hügelige Landschaft mit Alpenfeeling hat ihr den Namen verliehen.
Besonders idyllisch ist hier die historische Nisterbrücke. Sie führt nahe des Zisterzienserklosters Marienstatt über den Fluss und wurde erstmals 1478 erwähnt. Die vierbogige Konstruktion besteht aus Bruchstein. Vor allem die niedrige Brüstung verleiht der Brücke einen ganz nostalgischen Charme. 1985 wurde das Areal des Klosters zusammen mit der Nisterbrücke unter Denkmalschutz gestellt.
Wir suchten uns an der Nister ein lauschiges Plätzchen, wo unsere Jungs in Ruhe planschen konnten. Ein herrliches Fleckchen Erde findet ihr hier! Die Sonne blinzelte durch die Baumkronen, man hörte das leise Plätschern und das vergnügte Kreischen der Jungs, im Hintergrund die Nisterbrücke.
Na, Lust auf den schönen Westerwald bekommen? Ihr findet hier ein Paradies für Naturliebhaber mit ausgedehnten Rad- und Wanderrouten. Wenn unsere Jungs größer sind, werden wir bestimmt die eine oder andere schöne Tour gemeinsam wandern.
Weitere Ideen für eure Ausflüge findet ihr auch auf der Seite Hachenburger Westerwald.
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Mein Lesetipp
Wer den schönen Westerwald besucht, dort länger unterwegs ist oder lebt, dem empfehle ich Glücksorte im Westerwald: Fahr hin & werd glücklich.* Der Autor Andreas Stahl ist gebürtiger Wäller und stellt hier seine Heimat mit wunderbaren Bildern und Erlebnissen vor.
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Scherben-Rätsel und der Mann aus der Vergangenheit: Lilly und Nikolas im Westerwald Den Westerwald mit einer Reise-Abenteuer-Geschichte entdecken. Regionalroman für Kinder ab 8 Jahren. (Gebundene Ausgabe)
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