Das beliebte Strandbad der Amsterdamer. Wusstet ihr, dass Zandvoort der einzige Badeort Hollands ist, der eine direkte Zugverbindung fast bis zum Strand hat? Wir waren einmal mit Baby und spontan über Silvester bei eher frostigen Temperaturen dort.
Der Küstenort Zandvoort in der Provinz Nordholland mit etwa 17.000 Einwohnern ist ein beliebtes Strandziel für viele Amsterdamer, denn er liegt gerade einmal 30 Minuten von Hollands Hauptstadt entfernt. Der Badeort hat einen langen, schönen Sandstrand, viele coole Strandcafés und urige Kneipen im Zentrum. Bekannt ist Zandvoort außerdem für den Circuit Zandvoort, eine Rennstrecke mitten in den Dünen. Bis 1985 wurden hier Formel-1-Rennen ausgetragen, den letzten Grand Prix gewann übrigens Niki Lauda. Seit 2020 ist die Strecke Schauplatz des Formula 1 Heineken Dutch Grand Prix oder man kann sich einen Sportwagen mieten und selbst über die Rennstrecke flitzen.
Eine Zugstrecke bis an den Strand
Zandvoort ist extrem gut mit dem Zug zu erreichen. Es ist der einzige Badeort Hollands, der eine direkte Verbindung bis zum Strand hat, nämlich nur schlappe 150 Meter entfernt. Von Köln aus fahren Züge ohne Umsteigen nach Amsterdam. Vom Amsterdamer Hauptbahnhof fährt zwei Mal stündlich ein Direktzug über Haarlem nach Zandvoort (etwa 30 Minuten Fahrtdauer). Vom Zandvoort Bahnhof seid ihr dann im Nu am Strand. Der Ort eignet sich daher auch toll für einen Tagesausflug mit Kindern von Amsterdam oder Haarlem aus.
Mit dem Auto seid ihr von NRW in drei bis vier Stunden in Zandvoort.
Eisige Temperaturen im Mai
Mit einer Durchschnittstemperatur von 7,7 Grad war der Frühling 2013 der kälteste seit 1962. Ich weiß noch, dass ich im April mit unserem Babyjungen im Schnee in Bonn spazieren gegangen bin. Im April! Das war wirklich ein verrückter Frühling, dem ein Rekordwinter vorausgegangen war. Umso mehr sehnten wir uns nach sonnigen Ausflügen mit unserem Kleinen.
Im Mai fuhren wir daher ganz spontan nach Zandvoort. Wir hatten Lust auf ein wenig Meer, ausgedehnte Spaziergänge und Holland. Irgendwie hatten jedoch einige andere auch die Idee an die niederländisch Küste zu fahren, denn es waren schon verdammt viele Hotels und Appartements ausgebucht.
Letztlich fanden wir eine schöne, zentral gelegene Ferienwohnung Smederij aan Zee (Achterom 1, 2042 JT Zandvoort). Hier gab es ein Zustellbettchen und einen Hochstuhl dazu, kostenlose Parkplätze in der Nähe und WLAN. Bettwäsche und Handtücher waren inklusive. Das Appartement lag auf zwei Ebenen, auf der oberen Ebene war das Schlafzimmer. Das fand ich ja für einen Aufenthalt mit Baby ganz cool. Denn wenn Mama oder Papa noch schlafen wollte, konnte der andere Elternteil mit dem Kleinen runter gehen.
Leider machte uns hier aber auch der Rekordwinter einen Strich durch die Rechnung. In der oberen Etage gab es nur so eine ganz kleine Mini-Heizung. Es wurde nachts so klirrend kalt, dass ich fürchtete, unser Kleiner würde erfrieren! Naja, oder sich zumindest erkälten. Manchmal sind wir Mamis ja wirklich ganz intuitiv, denn ich hatte eine Wärmflasche mitgenommen. Und die brauchten wir auch.
Tagsüber kam dann zwar ein wenig die Sonne raus und versöhnte uns. Wir gingen am Strand und durch den Ort spazieren, setzten uns mit unserem Kleinen in Cafés und genossen holländische Appeltaart oder Pannekoeken. Aber insgesamt war dieser Holland-Trip der kälteste, den wir jemals erlebt haben. Und bei dem wir auch das allererste Mal kurz davor waren, wieder nach Hause zu fahren. Wir haben einfach durchgehend gefroren. Und das ist mit Baby wahrlich kein Vergnügen.
Ich würde Zandvoort aber definitiv nochmal eine Chance bei hoffentlich besserem Wetter geben. Denn ich mochte den Ort. Als wir ein paar Jahre zuvor noch ohne Kind spontan über Silvester dort waren (da lag übrigens auch Schnee, aber damit konnte man ja im Dezember rechnen), hatten uns die vielen coolen Kneipen so gut gefallen. Überall war was los, überall herrschte eine ausgelassene und lebhafte Stimmung. Und um Mitternacht gingen wir an den Strand, guckten Feuerwerk und stießen mit den Holländern auf das Neue Jahr an.